Blanco: "Das darf nicht sein"

SID
Alejandro Blanco fordert weitreichende Reformen
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Spaniens NOK-Präsident Alejandro Blanco hat die Anti-Doping-Politik in seinem Land als unzureichend kritisiert und weitreichende Reformen gefordert. "Wir bitten immer wieder um Entschuldigung, bleiben aber im Kampf gegen Doping ein schlechtes Beispiel. Das darf nicht sein", sagte Blanco.

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Die Welt-Anti-Doping-Agentur WADA hatte Spanien und Mexiko Mitte März zu "nicht konformen Staaten" erklärt, nachdem beide Länder Fristen zur Anpassung an den Code der WADA hatten verstreichen lassen. Mit Verweis auf die seit Wochen ungeklärte politische Situation in Spanien verzichtete die WADA zunächst auf Sanktionen, auch Mexiko wurde nicht bestraft.

"Es tut mir weh, dass wir als nicht konform gelten. Wenn fast jedes Land seine Vorgaben dem WADA-Code anpasst, wie können wir dann beweisen, dass wir eben kein schlechtes Beispiel sind?", sagte Blanco: "Dank der Resultate unserer Sportler sind wir ja auf der anderen Seite ein gutes Vorbild. Wir müssen erkennen, dass wir einen Fehler gemacht haben, und diesen müssen wir korrigieren."

Blanco wies darauf hin, dass die Haltung gegenüber Doping in Spanien mit dazu geführt habe, dass Madrid mit seiner Bewerbung um die Olympischen Spiele 2020 gescheitert war. Vor allem der Blutskandal rund um den Radsport ("Operacion Puerto") habe Spanien geschadet.

Massive Folgen drohen

Spaniern wie Mexikanern war vor fünf Monaten zusammen mit Belgien, Frankreich, Brasilien und Griechenland von der WADA eine Frist zur Verbesserung ihrer Standards bei der Doping-Bekämpfung gesetzt worden. Die vier anderen Länder erfüllen nach WADA-Angaben inzwischen die internationalen Standards.

WADA-Sanktionen für unerfüllte Vorschriften des Codes können massive Folgen haben. Wie im "Fall Russland" besteht die Möglichkeit, dass Aktive aus betroffenen Staaten ihre Berechtigung zur Teilnahme an internationalen Wettbewerben bis hin zu Olympischen Spielen verlieren.

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