WADA prüft juristische Möglichkeiten

SID
Die WADA will mit dem Radsportweltverband UCI zusammen arbeiten
© getty

Die Welt-Anti-Doping-Agentur wird nach der Herausgabe der 211 Blutbeutel aus der Operacion Puerto die juristischen Möglichkeiten prüfen. Zusammen mit weiteren Institutionen wie dem Radweltverband UCI sollen die Proben analysiert werden.

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WADA-Generaldirektor David Howman nannte die Blutbeutel "entscheidende Beweisstücke" und begrüßte die Entscheidung des spanischen Berufungsgerichtes in Madrid.

Auch die UCI nahm den Richterspruch vom Dienstag wohlwollend zur Kenntnis. "Die UCI lobt die Entscheidung. Obwohl es bedauerlich ist, dass wir so lange warten mussten, ist die Botschaft am Ende klar", sagte UCI-Präsident Brian Cookson.

Die 211 Proben stammen von Spitzenathleten und wurden im Jahr 2006 beim spanischen Frauenarzt Eufemiano Fuentes sichergestellt. Fuentes soll eine Vielzahl von Top-Athleten mit leistungssteigernden Substanzen versorgt haben und wurde damals im Zuge von Razzien festgenommen.

Athleten aus sämtlichen Sportarten

Das Gericht in Madrid hatte am Dienstag entschieden, dass die vor zehn Jahren gefundenen Blutproben nicht zerstört, sondern herausgegeben werden müssen. Zuvor hatten Spitzenvertreter des internationalen Sports gegen die 2013 durch ein Gericht angeordnete Vernichtung Einspruch eingelegt.

Ob nach der Herausgabe noch Sanktionen gegen die betreffenden Sportler verhängt werden können, ist wegen der Verjährungsfristen derzeit noch offen.

Die Fuentes-Affäre betraf zunächst nahezu ausschließlich den Radsport. Die Klarnamen von über 50 verdächtigen Profis - darunter auch der einzige deutsche Tour-Sieger Jan Ullrich - wurden einen Tag vor dem Start der Tour de France 2006 öffentlich. Doch auch Athleten aus anderen Sportarten, wie Fußball, Leichathletik oder Tennis, tauchen angeblich in Fuentes' Kundendatei auf.

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