Michael Vesper, DOSB-Vorstandsvorsitzender: "Die Vorwürfe aus dem ersten Bericht im Sommer waren heftig, aber das heute ist der Hammer. Das ist ein Angriff auf die Integrität des Weltsports, die dieser durch konsequentes Handeln abwehren muss. McLaren und sein Team haben einen Riesenjob gemacht. Die Anklage steht, jetzt müssen die schwerwiegenden Vorwürfe in sauberen und transparenten Verfahren aufgearbeitet werden. Anschließend gilt: Was bei Olympia geschehen ist, muss das IOC bestrafen, darüber hinaus sind die Weltverbände in der Pflicht. Bis Pyeongchang haben alle Beteiligten, das IOC, die Weltverbände und die WADA, nun ausreichend Zeit, sauber zu prüfen und dann je nach Ergebnis durchzugreifen. Dabei kann es je nach Beweislage zu individuellen wie zu Kollektivstrafen kommen, sowohl die IOC-Charta wie auch die Satzungen der Weltverbände geben beides her. Zusätzlich halten wir es für sinnvoll, nach den neuen Erkenntnissen wie für Sotschi nun auch für London 2012 alle russischen Proben nachzutesten."
Craig Reedie, Präsident Welt-Anti-Doping-Agentur: "Der Bericht und die Beweise zeigen das Ausmaß der Manipualtionen. Es ist alarmierend zu sehen, dass 1000 russische Athleten von der Vertuschung positiver Proben profitiert haben."
Dagmar Freitag, Sportausschuss-Vorsitzende: "Der zweite Teil des Reports erhärtet den ersten, zeigt aber auch auf, dass in vielen Sportarten systematisch gedopt worden ist, unzählige saubere Athleten betrogen worden sind. Russland darf nun so lange nicht an Welt- und Europameisterschaft und Olympischen Spielen teilnehmen, bis das russische Sportsystem überprüfbar einer glaubwürdigen Reform unterzogen worden ist. IOC-Präsident Thomas Bach muss jetzt endgültig seiner Verantwortung gerecht werden und eine klare Haltung zeigen. Bislang ist er bestenfalls durch Worte aufgefallen, die Taten hat er delegiert an die Fachverbände."
Clemens Prokop, Präsident Deutscher Leichtathletik-Verband: "Der russische Sport sollte bis zur Wiederherstellung seiner Glaubwürdigkeit von allen internationalen Meisterschaften bis hin zu den Olympischen Spielen komplett ausgeschlossen bleiben. Es hat ein fundamentaler Angriff auf die Olympische Bewegung stattgefunden. Wenn in einem Land die Werte der Olympischen Bewegung dermaßen in den Schmutz gezogen werden, müssen entsprechende Maßnahmen getroffen werden. Die Glaubwürdigkeit des IOC steht hier auf dem Spiel."
Andrea Gotzmann, Vorstandsvorsitzende der Nationalen Anti Doping Agentur NADA: "Die neuen Fakten des Abschlussberichtes machen uns sprachlos. Die Details über systematisches, organisiertes und perfides Doping im russischen Sport sind erschütternd. Athletinnen und Athleten wurden in ein menschenverachtendes, staatliches System eingebunden. Wir fordern nun mit Nachdruck Konsequenzen für die namentlich genannten Personen und Institutionen."
Leichtathletik-Weltverband IAAF: "Die IAAF stimmt mit Professor McLaren überein, dass es an der Zeit ist, dass diese Manipulationen enden."
Internationales Paralympisches Komitee IPC: "Die Ergebnisse sind beispiellos und erstaunlich. Es ist ein Schlag direkt ins Herz der Integrität und Ethik des Sports. Wir stimmen voll und ganz mit Professor McLaren überein, dass das beste Vorgehen darin besteht, das gebrochene und kompromittierte Anti-Doping-System in Russland zu beheben. Die kürzlich ernannte IPC-Taskforce freut sich auf die enge Zusammenarbeit mit dem russischen Paralympischen Komitee."
Dimitri Swischtschew, russisches Parlamentsmitglied: "Das ist das, was wir erwartet haben. Da ist nichts Neues dran, nur gegenstandslose Beschuldigungen gegen uns alle. Wenn du Russe bist, wirst du für jede einzelne Sünde angeklagt."
Fritz Sörgel, Doping-Experte: "Russische Sportler müssen ab sofort außer Landes getestet werden. Russland hat einen riesigen Schaden angerichtet, auch bei Sportlern, denen Medaillen vorenthalten wurden. Es bedarf nun einer Komplett-Sperre für alle russischen Athleten in allen internationalen Wettbewerben auf unbestimmte Zeit. Bis sie ein vernünftiges Anti-Doping-System etabliert haben, sollen sie sich gegenseitig in ihrem eigenen Land betrügen."
Özcan Mutlu, Mitglied des Sportausschusses: "Ein beispielloser Skandal, welchem Konsequenzen folgen müssen! Russland verhöhnte durch seine Aktivitäten in Sotschi nicht nur das weltweite Antidopingsystem, sondern tritt die Idee des fairen Sports mit Füßen. Das sprengt jeden olympischen Gedanken und ist ein Angriff auf Sportlerinnen, Sportler, Trainerinnen und Trainer, die tagtäglich hart und auf ehrliche Art und Weise an der Verbesserung ihrer Leistung arbeiten, aber auch auf Zuschauerinnen, Zuschauer, Geldgeberinnen und Geldgeber. Nun müssen auf Seiten der Internationalen Verbände eindeutige Konsequenzen folgen, um ein deutliches Zeichen gegen Doping zu setzen."