Rodtschenkow gibt weitere Dopingpraktiken zu

SID
Grigori Rodtschenkow spricht über Dopingpraktiken in Russland
© getty

Whistleblower Grigori Rodtschenkow hat im Zuge des russischen Dopingskandals weitere Details enthüllt. In der Dokumentation Icarus, die am vergangenen Freitag beim Sundance Film Festival Weltpremiere feierte, gab der ehemalige Leiter des Moskauer Anti-Doping-Labors zu, insgesamt 30 russische Medaillengewinner bei den Olympischen Spielen in Peking 2008 und mindestens die Hälfte der 72 Medaillengewinner vier Jahre später in London gedopt zu haben.

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Das berichtet die englische Tageszeitung Mail on Sunday.

Rodtschenkow gilt als einer der Haupttäter des russischen Dopingskandals, im vergangenen Mai hatte er allerdings in der New York Times sein Wissen preisgegeben. Rodtschenkow löste damit weitreichende Ermittlungen aus, die inzwischen ergaben, dass mehr als 1000 russische Sportler von dem Dopingprogramm profitiert haben. Inzwischen ist Rodtschenkow in die USA geflohen und lebt dort in einem Zeugenschutzprogramm.

Nur einen Tag nach der Premiere wurde das Festival eigenen Angaben zufolge Opfer eines Hackerangriffs. Ob dies in Zusammenhang mit dem Film steht, ist allerdings nicht geklärt.

Laut Mail on Sunday deutete Rodtschenkow in der Dokumentation an, dass er 2011 nur aufgrund einer Intervention von Staatspräsident Wladimir Putin im Amt blieb. Damals sei auf Putins Anweisung hin eine Ermittlung wegen des Handels mit Dopingsubstanzen gegen ihn völlig überraschend fallengelassen worden. Rodtschenkow arbeitete daraufhin weiter als Leiter des Moskauer Labors. "Putin hat mich angefragt", sagte Rodtschenkow.

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