"Ich bin relativ enttäuscht von Thomas Bach. Er gehörte 1976 zu den Olympiasiegern, er hat eine Zeit miterlebt, in der man als Sportler Olympia als Erlebnis genießen konnte. Warum er nicht versucht, das aufrechtzuerhalten, verstehe ich nicht", sagte die 69-Jährige im Interview mit dem Kölner Stadt-Anzeiger.
Dazu würde gehören, so die einstige Weitsprung-Weltrekordhalterin, "dass man versucht, die Doper rauszuhalten. Dass das nicht ganz gelingt, ist klar, aber Russland hätte man für Rio sperren sollen."
Außerdem kritisiert Ecker-Rosendahl, die vor 45 Jahren in München Gold im Weitsprung und mit der 4x-100-m-Staffel gewonnen hatte, die wachsende Kommerzialisierung Olympischer Spiele: "Und warum muss das IOC so viel Geld verdienen? Warum wird nicht jeweils die Hälfte der Einnahmen an das ausrichtende Land gegeben? Was will das IOC mit den Milliarden machen? Ich glaube, Olympia muss wieder kleiner werden."
Ecker-Rosendahl, die am 14. Februar ihr 70. Lebensjahr vollendet, sieht die Doping-Problematik als flächendeckendes Problem an. "Ich glaube auch nicht, dass das mit Russland allein getan ist. Wenn die noch weiter zurückgehen mit ihren Proben, werden sie noch mehr entdecken", sagte Ecker-Rosendahl: "Die Amerikaner waren auch nicht immer heilig, und bei uns war bestimmt auch das eine oder andere dabei. Rio waren die ersten Spiele, bei denen ich gar keine Lust mehr hatte, da hinzufahren."