SPOX: Nach rund viereinhalb Jahren ist Ihr Lebensmittelpunkt wieder in Deutschland. Mussten Sie sich erst einmal wieder eingewöhnen?
Elias Harris: Das würde ich so nicht sagen. Ich bin ja in Deutschland aufgewachsen. Von daher ist es für mich ein gewohntes Umfeld. Ich musste mich allerdings erst wieder daran gewöhnen, dass die Geschäfte hier sonntags nicht aufhaben. Das war in den USA schon immer ganz nett.
SPOX: Sie sind jetzt nach Bamberg gewechselt. Wie kam der Kontakt zustande? Gab es auch andere Angebote aus der BBL oder Europa?
Harris: Der Kontakt kam klassisch über meinen Berater zustande und lief dann über das Management von Bamberg. Ich hatte auch andere Angebote, aber die Vereine möchte ich nicht verraten.
SPOX: Tim Ohlbrecht versucht jetzt zum zweiten Mal den Weg über die D-League in die NBA. War das für Sie keine Option?
Harris: Wir haben schon überlegt, ob ich es probieren soll. Ich habe dann aber entschieden, dass ich lieber zurück nach Europa will, um hier wieder Basketball zu spielen.
So spielten Ohlbrecht, Nowitzki und Co.
SPOX: In ihrem ersten Spiel für Bamberg ging es in der Euroleague gegen Kaunas um alles. Sie kamen aber nicht zum Einsatz. Warum?
Harris: Ich war ja zu dem Zeitpunkt erst drei Tage in Bamberg. Das wäre alles ein bisschen früh gewesen. Ich war ja im Training auch noch nicht richtig integriert. Von daher konnte ich das schon nachvollziehen.
SPOX: Danach gaben Sie mit 25 Punkten ein starkes BBL-Debüt gegen Hagen und waren gleich Topscorer. Hatten Sie das so erwartet?
Harris: Nein, das hatte ich nicht. Ich bin einfach mit der Einstellung ins Spiel gegangen, hart zu spielen. Ich wollte mich einfach bemühen. Dass es dann gleich so gut klappte, war natürlich schön. Das hatte ich aber auf keinen Fall so erwartet.
SPOX: Momentan kommen Sie noch von der Bank. Welche Rolle hat Coach Fleming Ihnen mittelfristig zugedacht?
Harris: Darüber haben wir noch gar nicht geredet. Und ehrlich gesagt, habe ich mir auch noch keine Gedanken darüber gemacht. Ich bekomme ja trotzdem meine Spielzeit. Daher macht mich das auch nicht nervös.
SPOX: Sie haben aber schon das Ziel, mittelfristig zu starten, oder?
Harris: Im Endeffekt schon, aber so wie es momentan läuft, ist es auch in Ordnung. Ich komme auf meine Spielzeit. Es gibt also keinen Grund zu mosern.
SPOX: Die Bayern führen die Tabelle der BBL souverän an. Sind sie dieses Jahr das dominierende Team?
Harris: Das sehe ich nicht so. Man hat bei ihrer Niederlage gegen Oldenburg gesehen, dass in der BBL eigentlich jeder jeden schlagen kann. Ich glaube nicht, dass es das dominierende Team in der Liga gibt. Wenn wir unser Spiel durchbringen und die Dinge umsetzen, die wir uns vorgenommen haben, dann sind wir in einer guten Ausgangsposition, in diesem Jahr einiges zu reißen.
SPOX: Sie haben innerhalb von kurzer Zeit College, Summer League, Preseason, NBA und BBL gespielt. Wo würden Sie die BBL vom Niveau einordnen?
Harris: Ich würde schon sagen, dass die BBL leicht über dem College-Niveau anzusiedeln ist. Wobei ich auch denke, dass die guten College-Mannschaften auch BBL-Teams schlagen könnten. Das Niveau ist auf jeden Fall ähnlich.
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