Noch eine Serie bis zum Traumfinale!

Max Marbeiter
23. Mai 201413:52
Auf dem Weg ins Finale. Der FC Bayern ist Top-Favorit auf den Titelgetty
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Nach dem sensationellen Aus von Serienchamp Bamberg sind der FC Bayern und Alba Berlin die großen Favoriten auf die BBL-Krone. Im Halbfinale warten aber zwei unangenehme Gegner. SPOX legt sich fest: Wir bekommen das Traumfinale!

Bayern München (1) - EWE Baskets Oldenburg (4)

Saisonbilanz: 1-1

Ausgangslage: Top-Favorit erwartet Vizemeister! Während die Münchner gegen tapfer kämpfende Ludwigsburger (dank Spielwiederholung) vier Siege für das Halbfinale brauchten, mussten die EWE Baskets nach teils dramatischen Spielen gegen Bonn in ein fünftes Match. Vor allem aufgrund ihrer herausragenden Scoring-Optionen stehen beide jetzt im Halbfinale.

Die bisher starke Bayern-Saison inklusive großer Euroleague-Abende wurde nur vom Halbfinal-Aus im Pokal etwas getrübt. Seither gilt volle Konzentration auf den heiß ersehnten BBL-Titel. Wie schon während der regulären Saison bewiesen die Münchner im Viertelfinale ihre beiden ganz großen Stärken: Totale Dominanz am Brett und schwer auszurechnende Offense-Power.

In jedem der Duelle mit Ludwigsburg hatte der FCB-Topscorer mindestens 20 Punkte auf dem Konto. Außerdem: Wie schon die ganze Saison ist der FCB auch in den Playoffs das beste Rebound-Team. Sorgen machen Svetislav Pesic eigentlich nur die Verletzten. Nihat Djedovic (Mittelhandbruch) und Paul Zipser (Knieverletzung) fehlen für den Rest der Playoffs. Außerdem kam Chevon Troutman wegen Wadenproblemen kaum zum Einsatz. Aber: Wenn ein Kader der Liga stark genug ist, drei Stammkräfte zu ersetzen, dann der des Top-Favoriten!

Potente Scoring-Power findet man in Oldenburg vor allem im Backcourt. Mit Rickey Paulding und Julius Jenkins (kommt von der Bank) haben die Baskets ein starkes und eingespieltes Duo auf dem Court, das die Offensive jederzeit am Laufen halten kann. Außerdem: Mit Chris Kramer (46 Prozent Wurfquote) wartet ein echter Scharfschütze geradezu auf das Doppeln seiner beiden Flügel-Kollegen, die ihn dann mit Vorlagen versorgen.

Was Headcoach Sebastian Machwoski etwas Sorgen bereiten dürfte: In keinem der fünf Duelle mit Bonn traf sein Team mehr als 31 Prozent von Downtown. Gegen die physisch überlegenen Bayern am Brett muss das dringend besser werden. Dafür ausgeglichen: Die Stimmung. Sowohl im Audi Dome (6700) als auch in der EWE Arena (6000) ist die Playoff-Stimmung schon meisterlich. Vorteil FCB: Game 1, 3 und 5 finden in München statt. SPOX

Schlüsselduell: Rickey Paulding vs. Bryce Taylor. Beide agieren auf höchstem BBL-Level. Scoring, Shooting, Rebounding und Athletik: Taylor und Paulding sind absolute Allrounder, die über 40 Minuten kaum auszuschalten sind. Neben MVP Malcolm Delaney war der Münchner vor allem in der zweiten Saisonhälfte ein Garant für den Topspot des FC Bayern.

Entscheidend wird sein, wie die jeweiligen Defensiv-Strategien aussehen werden. Ludwigsburg verzichtete durchwegs auf ein Doppeln der Bayern-Spieler, weil die Schützen um Lucca Staiger und Delaney auch so schon unfassbar von außen trafen. Bleibt für Machowski eigentlich nur noch eine konsequente Mann-Verteidigung mit geschickter Help-Strategie.

Prognose: Auf dem Papier sind die Bayern natürlich der Favorit. Zwei wesentliche Faktoren machen das Duell allerdings spannend. Mit 66 Pflichtspielen in sieben Monaten erleben die Münchner derzeit den Höhepunkt einer äußerst intensiven Saison. Dazu kommen die schwer wiegenden Ausfälle und Djedovic und Zipser. Trotzdem: Der FCB hat immer noch genug Offense-Power und wird ins Finale einziehen. Bayern in 4.

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Alba Berlin (3) - Artland Dragons (7)

Saisonbilanz: 1-1

Ausgangslage: Gerade eine Runde gespielt und schon die erste Sensation. Die Dragons würden Bamberg durchaus reizen können, so viel war klar. Dass Artland aber gleich zwei Spiele in Bamberg gewinnen, sich zu Hause nur eine Niederlage leisten und die Serie am Ende vorzeitig beenden würde, damit hatten sicherlich die wenigsten gerechnet. Zumal die Dragons sechs ihrer letzten zehn Saisonspiele verloren und damit eine bessere Ausgangsposition verspielt hatten.

Geschenkt. Die vielleicht größte Sensation der jüngeren BBL-Vergangenheit ist perfekt. Der Meister der vergangenen vier Jahre, der Dominator ist raus. Artland ist weiter. Und das nicht ganz zufällig. Bamberg fand keine Mittel gegen die variable Offense der Quakenbrücker. Mal dominierten die Schützen, mal Anthony King im Post.

Überhaupt, King. Der Center zog derart viel oberfränkische Aufmerksamkeit auf sich, dass sich die Schützen - ob nun Brandon Thomas, David Holston oder Lawrence Hill - an der Dreierlinie frei entfalten konnten. Im entscheidenden Spiel 4 fielen so starke 15/30 Würfe aus der Distanz. Zu viel für Bamberg, das nun vor dem Neuaufbau steht, während sich die Dragons auf Alba vorbereiten.

Jenes Alba, das sicherlich auch mit einem ganz anderen Zweitrundengegner gerechnet hat, das deshalb aber sicherlich nicht minder intensiv in die Serie starten wird. In Runde eins waren die Berliner bereits auf bestem Wege Richtung Sweep, ehe sie Ulm ausgerechnet mit ihren ureigenen Mitteln schlug. Nur 64 Punkte gestattete der Außenseiter Alba. Nur 46,3 Prozent der Berliner Zweier sahen in Spiel 3 den Boden des Netzes, von Downtown waren es sogar lediglich überschaubare 18,2 Prozent.

Hätte Ulm die gesamte Serie derart konzentriert verteidigt, womöglich hätte Alba sogar über die volle Distanz gehen müssen. Immerhin schenkte man den Berlinern mit 89 Punkten in Spiel 2 und 4 so konstant ein, wie noch kein anderes Team in dieser Saison. Doch anders, als so häufig im Verlauf der Spielzeit gesehen, war diesmal Albas Offense entscheidend. 86 Punkte in Spiel 1, 90 in Spiel 2 (39 aus der Distanz) und 95 zum Abschluss. Berlin dominierte vorne und steht nun in Runde zwei. SPOX

Das Schlüsselduell: Leon Radosevic vs. Anthony King. King war einer der Schlüssel zu Artlands überraschendem Erfolg gegen Bamberg. Seine schiere Präsenz im Lowpost ließ den deutschen Meister häufig doppeln, was den Schützen der Dragons wiederum entgegenkam. Sie hatten Platz, fanden ihren Rhythmus und schossen Bamberg so gerade in Spiel 4 ab.

Allein deshalb wird man in Berlin froh, dass Radosevic bereits im zweiten Spiel gegen Ulm sein Comeback feierte. Drei Wochen lang war der Center verletzt, kann deshalb noch nicht bei hundert Prozent sein. Gelingt es ihm aber, King halbwegs effektiv zu verteidigen, wäre Artlands Offense ein gehöriges Stück leichter auszurechnen.

Prognose: Niemand rechnete mit diesem Zweitrunden-Duell. Bamberg nicht. Alba nicht. Selbst die Dragons waren sich wahrscheinlich unsicher. Berlin dürfte also gewarnt sein. Alba muss seine Defense etwas besser in den Griff bekommen, die Offense scheint ohnehin zu funktionieren. Die Berliner sind Favorit und dürften dieser Stellung auch gerecht werden. Alba in 4.

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