Die Mitfavoriten: Argentinien und Frankreich haben zwei Dinge gemeinsam. Einerseits sind beide Topnationen im Umbruch beziehungsweise müssen auf ihren Besten respektive einen ihrer Besten verzichten und andererseits bereitete genau dieser Umstand während der Vorrunde Probleme. Sowohl Argentinien als auch Frankreich qualifizierten sich zwar souverän fürs Achtelfinale, kassierten in fünf Spielen jedoch auch zwei Niederlagen.
In der starken Gruppe A wurde bei den Franzosen ohne Tony Parker sichtbar, dass es nicht ganz für die absolute Spitze reicht. Zwar besitzt "Les Bleus" dank eines Joffrey Lauvergne, Nicolas Batum, Boris Diaw oder Thomas Heurtel auch ohne den NBA-Champion einen durchaus ansprechend besetzten Kader, gegen Brasilien und Spanien fehlte am Ende dennoch ein Stück.
Ob sich Manu Ginobilis Fehlen bei Argentinien ähnlich dramatisch darstellt, sei einmal dahingestellt. Fest steht, dass die Südamerikaner durchaus den einen oder anderen Vintagemoment ihres Superstars hätten gebrauchen können. Speziell während der Niederlagen gegen Griechenland und Kroatien. Dafür lieferte Luis Scola das obligatorisch nationalmannschaftliche Sahneturnier (21,6 Punkte, 8,8 Rebounds) und führte die Argentinier abermals in die Runde der letzten 16.
Noch erfreulicher dürfte jedoch sein, dass einige junge Spieler bereitstehen, die das Team einmal übernehmen können, sobald die Goldene Generation um Ginobili, Scola und Pablo Prigioni ihre Karrieren beendet hat. Facundo Campazzo war das ohnehin zugetraut worden, was der Point Guard mit durchschnittlich 5 Assists noch einmal unterstrich, bei Nicolas Laprovittola liegen die Dinge allerdings ein wenig anders. Mit kaum Minuten ins Turnier gestartet, explodierte der Guard gegen die Philippinen förmlich und bewies Führungsqualitäten.
Eine ähnliche Leistung schadet sicherlich auch im Achtelfinale gegen Brasilien nicht. Zumal der Erzrivale eine durchaus beeindruckende Vorrunde hinter sich und seine Wildcard damit in gewisser Weise gerechtfertigt hat. Die einzige, wenngleich herbe, Niederlage kassierte man gegen Spanien. Ansonsten dominierte der Frontcourt um Tiago Splitter, Nene und Anderson Varejao. Marcelinho Huertas und Leandero Barbosa orchestrieren den Aufbau und machen aus Brasilien bislang einen unangenehmen Gegner mit Halbfinalpotential.