Zweites Spiel, zweiter Sieg: Angeführt vom neuen Bundestrainer Henrik Rödl haben die deutschen Basketballer ihrem Dauergegner Österreich eine Lehrstunde erteilt. Am Montagabend setzte sich das Team um Kapitän Robin Benzing in dem WM-Qualifikationsspiel mit 90:49 durch - und wahrte auch ohne zahlreiche Leistungsträger souverän seine weiße Weste auf der Jagd nach dem Ticket für das Turnier 2019 in China.
In Schwechat bei Wien waren in Abwesenheit der NBA- und EuroLeague-Spieler Johannes Thiemann (17) und Danilo Barthel (15) die besten Werfer und sorgten für eine gute Ausgangsposition. Drei Mannschaften schaffen es nach Hin- und Rückspielen in die zweite Gruppenphase der Quali. Die erste Partie gegen Georgien hatte die Auswahl des Deutschen Basketball Bundes (DBB) am Freitag mit 79:70 für sich entschieden.
Und Rödl, Europameister von 1993, wollte unbedingt nachlegen. "Jeder Sieg ist unfassbar wichtig, weil man ja alles mitnimmt", hatte der 48-Jährige gesagt, der auf den gleichen Kader wie im Georgien-Spiel setzte. Aufgrund des schwelenden Streits zwischen der EuroLeague und dem Weltverband FIBA fehlten weiterhin unter anderem die Athleten von Serienmeister Bamberg.
Dennoch setzte sich die deutsche Mannschaft in Österreich von Beginn an problemlos ab. Die variable Defensive stellte die Gastgeber vor große Probleme und Rödls Team erzielte im ersten Viertel 16 Punkte in Serie. Im zweiten Spielabschnitt schaltete die Nationalmannschaft dann noch einen Gang höher, dominierte auch bei den Rebounds und lag nach einem Korbleger von Thiemann in der 13. Spielminute bereits mit 20 Punkten vorn (28:8).
Barthel und Thiemann nicht zu stoppen
Auch in der Qualifikation für die EM 2015 und EM 2017 hatte sich Deutschland gegen Österreich durchgesetzt. Und an einem weiteren Erfolg bestand auch aufgrund der Überlegenheit auf den großen Positionen schon früh kein Zweifel mehr. Insbesondere Barthel und Thiemann waren zu stark für den Gastgeber, nach dem dritten Viertel stand es 64:33 und es folgte ein sorgloser Schlussabschnitt.
Die Ergebnisse der Vorrunde sind enorm wichtig, sie werden mitgenommen. In der Qualifikations-Hauptrunde muss das DBB-Team in einer Sechsergruppe mindestens Dritter werden, um ein Tickt für die WM zu erhalten. Bei der Endrunde 2014 war die deutsche Mannschaft nicht dabei. Doch die neue Generation macht nicht nur wegen der starken EM mit Viertelfinaleinzug in diesem Sommer Mut.
Auch in der Breite sieht der Bundestrainer den deutschen Kader besser aufgestellt als noch vor einigen Jahren. Den nächsten Nachweis gestiegener Qualität wollen Rödl und Co. im nächsten Länderspielfenster am 22. und 25. Februar gegen Serbien und in Georgien erbringen.