Barca gewinnt irren Shootout

SPOX
11. Januar 201510:22
Alex Abrines (r.) gelang mit Barca der erste Sieg im Top 16getty
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Der FC Barcelona und Panathinaikos liefern sich ein Dreierfestival - mit dem besseren Ende für die Katalanen. Anadolu Efes feiert einen Comeback-Sieg. Fenerbahce genügt eine herausragende Halbzeit für den Erfolg bei Nizhny Novgorod.Nach kleineren Schwierigkeiten zu Beginn gewinnt Real Madrid souverän gegen Galatasaray. Maik Zirbes unterliegt mit Crvena Zvezda Belgrad bei Champion Maccabi.

Gruppe E

Maccabi Tel Aviv - Crvena Zvezda Belgrad 78:67 (BOXSCORE)

Maccabi zwang sich selbst dazu, seine Offense in Brettnähe zu verlagern. Nicht nur, dass der amtierende Champ in der ersten Hälfte lediglich 5 Dreier nahm, die Israelis trafen während der ersten 20 Minute nicht ein einziges Mal von draußen. Nur gut also, dass das Spiel diesseits des Perimeter bestens funktionierte. Sofoklis Schortsanitis erwischte beispielsweise einen Start nach Maß, ließ sich auch von Boban Marjanovic' Größe nicht beeindrucken und hatte schnell 8 Punkte gesammelt.

Per Monsterblock lieferte der Grieche zudem den Höhepunkt einer unterhaltsamen Anfangsphase, in der Maccabi leichte Vorteile besaß, Belgrad sich jedoch nie komplett abschütteln ließ. Speziell Nikola Kalinic hielt die Serben mit einigen erfolgreichen Dreier stets im Spiel, obwohl Marjanovic gerade zu Beginn noch ein wenig nach seinem Rhythmus suchte. Das lag wiederum auch an Maccabis guter Defense im Post, die den 2,21-Meter-Hühnen gar nicht erst in Ballbesitz kommen ließ.

Trotz allem blieb es dabei: Absetzen war einfach nicht drin. Jedenfalls nicht überfallartig. Denn Maccabi zog zwar nur langsam etwas davon, aber die Israelis zogen davon. Als Jeremy Pargo sechs Minuten vor dem Ende dann auch noch einen Dreier über Branko Lazic traf, betrug der Vorsprung des Champs 11 Punkte. Kurz darauf stand die Halle in Tel Aviv abermals Kopf. Brian Randle hatte per spektakulärem Alley-Oop soeben auf 15 erhöht und damit endgültig für die Entscheidung gesorgt. Topscorer der Partie war Kalinic (18 Punkte), Maik Zirbes kam in knapp 12 Minuten auf 4 Punkte (1/4 FG) und 3 Rebounds.

Real Madrid - Galatasaray 93:78 (BOXSCORE)

Beinahe mochte man glauben, Gala könnte in Madrid tatsächlich etwas holen. So gut starteten die Türken ins Spiel. Zoran Erceg scorte regelmäßig und Carlos Arroyo lieferte das eine oder andere wichtige Play. So lagen die Gäste nach den ersten 10 Minuten lediglich mit einem zurück, mussten dann aber mit ansehen, wie Real die Intensität deutlich erhöhte - und in der Folge ebenso deutlich davon zog.

Nach einem erfolgreichen Dreier von Jaycee Carroll legte Andres Nocioni fünf schnelle Punkte - und schon war der Vorsprung auf 9 Zähler ausgebaut. Ein Blick auf die Offense verrät allerdings nur die halbe Wahrheit. Madrid kam inzwischen nämlich vermehrt ins Laufen, was nun mal häufig effektiver Arbeit in der Defense zu verdanken ist.

So auch diesmal. Die Madrilenen hielten den Druck auf Galas Offense hoch, doppelten wenn möglich, rotierten wenn nötig geschickt, halfen effektiv aus, sodass die eigenen Defense nur selten kollabierte. Die Folge: Bereits im zweiten Viertel erspielte sich Real den entscheidenden Vorteil, ließ Gala in der Folge einfach nicht mehr ernsthaft herankommen. So stand am Ende ein deutlicher Sieg und abermals die Gewissheit, dass die Madrilenen auch in diesem Jahr zu den absoluten Favoriten auf den Titel zählen. Topscorer der Partie war Felipe Reyes mit 22 Punkten.

Zalgiris Kaunas - Alba Berlin 75:62 (BOXSCORE)

analyse Zalgiris ist nicht Barca - Alba verliert

FC Barcelona - Panathinaikos Athen 80:76 (BOXSCORE)

Es gibt sie, diese Abende, an denen einfach alles zu fallen scheint. Der Korb wird immer größer, das Händchen sicherer. Einen solchen Abend erlebte Marcelinho Huertas. Als Barcas Playmaker im dritten Viertel seinen ersten Dreier traf, machte man sich in Athen wohl noch keine Sorgen. Als kurz darauf Triple Nummer zwei fiel, nahm es Pana sicherlich auch noch halbwegs gelassen zur Kenntnis. Als Huertas binnen weniger Minuten jedoch Dreier Nummer drei, vier und fünf folgen ließ, wies Coach Dusko Ivanovic sein Team dann doch dazu an, den Brasilianer doch bitte enger zu verteidigen.

Dabei hatte sich Barca zuvor erst einmal selbst an das Shooting der Griechen gewöhnen müssen. Die eröffneten das Spiel nämlich mit 4 erfolgreichen Dreiern - bei 7 Versuchen - und führten relativ schnell mit 14:2. Während sich Huertas da noch zurückhielt, lief für die Katalanen zu Beginn Mario Hezonja heiß, traf in der ersten Hälfte alle seine drei Versuche von Downtown.

Dennoch dauerte es bis Sekundenbruchteile vor der Halbzeit, ehe Barca erstmals seit dem Tipoff wieder ausglich. Nach DeShaun Thomas' Block stieg Alex Abrines hoch und traf - selbstverständlich von draußen. Zu Beginn des dritten Viertels nahmen sich beide Teams dann eine kurze Auszeit, brachten während der ersten drei Minuten zusammen lediglich 2 Punkte zustande, ehe Esteban Batistas Dreipunktspiel Huertas offenbar bei der Ehre packte. SPOX

Müssig zu erwähnen, dass der Brasilianer auch seinen sechsten Dreier des dritten Abschnitts versenkte. Erst der verflixte siebte zu Beginn des Schlussviertels klatschte auf den Ring. Inzwischen hatten sich alle wieder ein wenig beruhigt, spannend blieb es dennoch. Barca hielt seine Führung zwar relativ konstant, konnte sich aber nie entscheidend absetzen.

Und so betrug der Vorsprung gut eine Minute vor dem Ende plötzlich nur noch einen Punkt, nachdem Nelson Thomas' Ballverlust für den einfachen Leger genutzt hatte. Im Gegenzug leistete sich Ante Tomic zudem das Offensivfoul, doch Diamantidis schlug das Geschenk aus. Der nächste Ballverlust. Als Justin Doelman dann auch noch das Dreipunktspiel gelang, schwanden Panas Chancen zusehends. Als Esteban Batista den Ball wegschmiss, waren sie endgültig zunichte gemacht. Topscorer der Partie war - natürlich - Huertas mit 22 Punkten (6/8 3FG). Tibor Pleiß kam nicht zum Einsatz.

Die Gruppe E

Die Gruppe F

Gruppe F

ZSKA Moskau - Laboral Kutxa 99:90 (BOXSCORE)

ZSKA machte relativ schnell deutlich, dass es nicht gedenkt, seine Mission auch nur eine Sekunde aus den Augen zu verlieren. Der Titel soll endlich her - und da ist das Top 16 selbstverständlich nicht mehr als reine Durchgangsstation. Natürlich kann die falsche Einstellung auch einem Titelmitfavoriten im Wege stehen, nur scheint Couch Dimitris Itoudis seinem Team eben jene vollkommen ausgetrieben zu haben - egal, wie der Gegner auch heißen mag. Am 2. Spieltag hörte selbiger auf den Namen Laboral Kutxa und hatte sich mit unglaublich konzentrierten Russen auseinander zu setzen.

ZSKA überrannte Tibor Pleiß' ehemaliges Team während der ersten 20 Minuten förmlich. 54 Prozent von diesseits, 50 Prozent von jenseits der Dreierlinie. Moskau dominierte und glänzte zudem durch herausragendes Teamplay. Speziell Nando de Colo und Milos Teodosic legten nach dem Zug Richtung Korb immer wieder sicher auf die Big Man ab, die im Anschluss problemlos abschlossen. So waren zur Halbzeit insgesamt 18 erfolgreichen russischen Würfen 14 Assists vorangegangen.

Es schien, als habe ZSKA alles im Griff. Mit Beginn des dritten Viertels war Laboral jedoch im Spiel angekommen. Die Basken verkürzten den einst so deutlichen Rückstand - 17 Punkte zur Halbzeit - zusehends und waren kurz vor Ende der dritten zehn Minuten sogar im einstelligen Bereich angekommen.

Just zu jenem Zeitpunkt stand jedoch ein gewisser Milos Teodosic auf dem Court - und der Serbe zählt nun mal zum Besten, was der europäische Basketball zu bieten hat. Also packte Moskaus Point Guard erst den Stepback-Dreier aus und beantwortete Colton Iversons Punkte im Anschluss einmal mehr von draußen. Beendet war Laborals Aufholjagd damit allerdings noch nicht. Mitte des Schlussabschnitt verkürzte Darius Adams per Dreier auf 4 Punkte, Topscorer Sonny Weems (22 Punkte) sowie Sasha Kaun gewährten ZSKA jedoch wieder etwas Luft, die Russen schlussendlich zum zweite Top-16-Sieg nutzten.

Olympiakos Piräus - EA7 Milan 81:58 (BOXSCORE)

31 Punkte. Mehr war im ersten Viertel einfach nicht drin. Zusammen, wohlgemerkt. Olympiakos beschloss die ersten 10 Minuten mit lediglich 13 Zählern, Milan immerhin mit 18. Was potentiell als Spitzenspiel begonnen hatte, enttäuscht gerade offensiv zunächst auf ganzer Linie. Beeindruckend war wiederum, wie Olympiakos seine Probleme in den Griff bekam.

Der Champ von 2012 und 2013 zelebrierte mit Beginn des zweiten Viertels Teambasketball, bewegte den Ball sehr effizient und erspielte sich so immer wieder hochprozentige Würfe in Brettnähe (56 Prozent 2FG). Noch entscheidender war jedoch Olympiakos' gute Arbeit am hinteren Ende des Feldes - speziell in der zweiten Hälfte. Zwischenzeitlich stellten die Griechen auf Zonendefense um, womit Milan wiederum überhaupt nicht zurechtkam. Mal wieder war das Spiel der Gäste zu abhängig von Einzelaktionen, das Ballmovement mal wieder zu wenig präsent.

So fanden die Italiener zu keiner Zeit ihren Rhythmus, kamen im dritten Abschnitt auf lediglich 9 Punkte und schlossen kein einziges Viertel mit mehr als 18 Zählern ab. Mit Alessandro Gentile scorte lediglich ein Mailänder zweistellig (12 Punkte). Ernsthafte Chancen auf den Sieg hatte Milan so selbstverständlich nicht. sodass Olympiakos einen ungefährdeten zweiten Top-16-Sieg einfuhr. Topscorer der Partie waren Oliver Lafayette und Brent Petway (13 Punkte).

Nizhny Novgorod - Fenerbahce 60:78 (BOXSCORE)

Ob Fener nach der Auftaktpleite gegen ZSKA ein wenig Druck verspürte? Befreit spielten die Türken beim krassen Außenseiter zu Beginn jedenfalls nicht auf. Lediglich im zweiten Viertel sah es kurzzeitig danach aus, als könne das Team von Zeljko Obradovic ein wenig davonziehen. Mehr als 8 Punkte Vorsprung waren jedoch nicht drin. Denn Novgorod kam zurück und lag zur Halbzeit lediglich mit 2 hinten.

Es bedarf also keiner allzu blühenden Fantasie, um sich auszumalen, dass Obradovic in der Kabine wohl ein wenig deutlicher geworden sein dürfte. Welche Worte der Serbe auch immer gefunden hat, es waren die richtigen. Ab dem dritten Viertel zeigte Fener, weshalb es zu den absoluten Favoriten auf den Titel zählt. Die Defense zog merklich an, gestattete Nizhny in der gesamten zweiten Hälfte lediglich 24 Punkte, zwang die Russen zu 15 Ballverlusten. Fener selbst leistete sich lediglich 4.

Dazu erbrachten Bogdan Bogdanovic und Andrew Goudelock den Beweis, dass es grundsätzlich nie schlecht ist, gleich mehrere absolute Ausnahmespieler im Team zu haben. Zusammen kamen beide auf 40 Punkte (23 Goudelock, 17 Bogdanovic) und waren damit für mehr als die halbe Punktausbeute des türkischen Meisters verantwortlich. All das war zu viel für die Gastgeber. Dafür erzielte Nikos Zisis seine ersten Punkte für Fenerbahce, das am Ende deutlich gewann.

Anadolu Efes - Unicaja Malaga 74:70 (BOXSCORE) SPOX

Noch zur Halbzeit sah es danach, als müsste Anadolu Top-16-Sieg Nummer zwei um mindestens eine Woche vertagen. Während Malaga die Gastgeber offensiv förmlich überrannte, wollte den Türken nahezu nichts gelingen. 24 Punkte hatte man selbst erzielt, sich gleichzeitig jedoch 49 einschenken lassen.

Es musste sich etwas ändern - und es änderte sich. Und wie so oft begann alles in der Defense. Wo Malaga während der ersten 20 Minuten vorne nahezu machen konnte, was es wollte, waren die Schotten plötzlich dicht. Über zwei Minuten blieben die Spanier ohne Punkt. Anadolu zwang die Gäste vermehrt zu Ballverlusten (14 Turnover) und schlechten Würfen, gestattete ihnen im dritten Viertel lediglich 8 Punkte.

Zwar dominierte Unicaja weiterhin die Bretter (41:26 Rebounds), dazu hielt sich NBA-Prospect merklich zurück (2/4 FG, 5 Punkte), doch Anadolu hatte seinen Rhythmus gefunden - und verlor ihn auch nicht mehr (55 Prozent 2FG, 40 Prozent 3FG). So stand am Ende das, was zur Halbzeit noch nahezu unmöglich erschienen: der zweite Sieg. Topscorer der Partie war Matt Janning mit 17 Punkten.

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