Abraham hatte bei der Punktniederlage im IBO-WM-Fight gegen den Engländer Eubank jr. in der Londoner Wembley-Arena keine Chance. Es war offensichtlich, dass er für den 37-Jährigen auf diesem hohen Niveau nicht mehr reicht. Die Entscheidung über die Niederlage war einstimmig, ein Punktrichter wertete gar alle zwölf Runden für den Engländer.
Abraham ließ nach dem Kampf über seinen Promoter Kalle Sauerland mitteilen: "Ich war zu fest, habe zu spät in den Kampf gefunden." Persönlich auf der Pressekonferenz konnte er sich nicht äußern, da er direkt zur Dopingprobe musste.
Sein Trainer Wegner ging danach mit dem einstigen Champion hart ins Gericht: "Arthur hat einfach kein Herz mehr", urteilte er im Anschluss an den Kampf. Darüber hinaus deutete der 75-Jährige an, künftig lieber wieder mit Marco Huck im Cruisergewicht arbeiten zu wollen.
Abraham verpasst Muhammad-Ali-Trophy
Durch die Niederlage verpasste Abraham auch die Teilnahme an der Muhammad-Ali-Trophy, der Traum vom Rückkehr ins Scheinwerferlicht endete in einem Fiasko. Nun steht sogar ein Karriereende im Raum und ist wahrscheinlich.
Am Montag wollen sich Abraham, sein Trainer und sein Promoter zu einem Krisengipfel zusammenfinden. Letzterer ist Medienberichten zufolge mit der Disziplin des Boxers unzufrieden. Am Freitag war Abraham zum Wiegen mit 500 Gramm Übergewicht erschienen, bekam erst beim zweiten Nachwiegen grünes Licht.
Axel Schulz rät Abraham zum Karriereende
Sauerland sagte über ein mögliches Karriereende: "Einzig und allein Arthur muss entscheiden, wie es weitergeht. Nur ein WM-Kampf gegen Tyron Zeuge wäre noch interessant."
Experte Axel Schulz hat indes dunkle Befürchtungen: "Ich würde sofort aufhören. Aber ich fürchte, er wird es nicht tun und zum Futter für die jungen Boxer werden..."
Abraham gewann im Laufe seiner Karriere im Mittel- und Supermittelgewicht drei Weltmeistertitel.