An die Spitze der Weltrangliste setzte sich dabei Sabine Krantz, die beim Comeback nach ihrer Babypause den ersten Titel im 3000-m-Bahngehen in 12:18,12 Minuten gewann und dabei Dauerrivalin Melanie Seeger (Potsdam/12:31,43) klar distanzierte. "Dafür dass ich erst seit zwei Monaten wieder gehe, war es ein super Gefühl", sagte die Wattenscheider Siegerin.
Im Kugelstoßen steigerte sich Christina Schwanitz (Thum/Sachsen) auf 18,87 m und fährt nach derzeitiger Situation als Nummer eins der Welt zur Hallen-EM in Paris (4. bis 6. März). Für die 25-Jährige war es der erste Hallen-Titel.
Traum-Comeback für Storl
In der Männer-Konkurrenz gelang Junioren-Weltrekordler David Storl ein Traum-Comeback. Der 20-Jährige aus Chemnitz, den bis Dezember Pfeiffersches Drüsenfieber außer Gefecht gesetzt hatte, schlug beim Saisoneinstand mit 20,70 m erstmals bei Titelkämpfen den EM-Dritten und Serienmeister Ralf Bartels (Neubrandenburg/20,68).
"Beim ersten Stoß hatte ich noch richtig weiche Knie. Ich bin absolut erstaunt, wie gut es danach lief", sagte das Riesentalent Storl. Bartels, mit 20,91 m Europas Jahresbester: "Körperlich stimmt alles, aber irgendwie will ich es zu gut machen und bin deshalb im Kopf zu fest."
Im Stabhochsprung verteidigte Malte Mohr seinen Titel im Schongang. Dem Hallen-Vize-Weltmeister, in dieser Saison mit 5,86 m Nummer drei in der Welt, reichten im ersten Versuch übersprungene 5,65 m zum Sieg. Zweiter wurde Altmeister Tim Lobinger (ebenfalls LG München/5,60).
Erster Sprung über acht Meter
Hallen-Europarekordler Sebastian Bayer (Hamburg) kam beim Weitsprung-Sieg in Abwesenheit von Europameister Christian Reif (Ludwigshafen) mit 8,02 m erstmals in dieser Saison über acht Meter. Im Dreisprung verfehlte die Jenaerin Katja Demut ihre Weltjahresbestmarke mit 14,20 m um 27 Zentimeter.
Der 60-m-Sprint war eine klare Sache für Verena Sailer (Mannheim). Die Europameisterin siegte in 7,28 Sekunden, nachdem sie im Halbfinale 7,25 gesprintet war. Bei den Männern erfüllte der Wattenscheider Christian Blum in 6,63 Sekunden die EM-Norm. Team-Kollege Alexander Kosenkow und Tobias Unger (München) traten nach dem Halbfinale nicht mehr zum Endlauf an.
Am Rande der Titelkämpfe hatte DLV-Präsident Clemens Prokop in der Kontroverse um die fragliche Live-Übertragung der WM in Daegue/Südkorea Kritik am deutschen Fernsehen und den internationalen Leichtathletik-Verbänden IAAF und EAA geübt. Allerdings scheinen nach Stillstand der Verhandlungen seit Januar nach einem offenen Brief der deutschen Athleten an die öffentlich-rechtlichen Anstalten ARD und ZDF Gespräche über eine Lösung wieder in Gang zu kommen.