Aus für Heß, keine Medaille für den DLV

SID
Yulimar Rojas gewann Gold im Dreisprung
© getty

Einen Tag nach dem erlösenden Silber von Siebenkämpferin Carolin Schäfer gingen die deutschen Leichtathleten bei der WM in London am Montag leer aus - zudem brach eine weitere Medaillenhoffnung weg. Europameister Max Heß musste seinen Start im Dreisprung kurz vor der Qualifikation wegen Muskelproblemen absagen. Der 21-Jährige verletzte sich beim Aufwärmen am Oberschenkelbeuger.

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"Die Muskulatur macht zu. Deshalb muss Max leider auf einen Start verzichten. Weitere Untersuchungen müssen zeigen, welche Behandlung erforderlich ist", sagte Idriss Gonschinska, Leitender Direktor Sport im Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV). Dabei hatte sich Heß einiges vorgenommen. "Wenn die Quali überstanden ist, ist einiges möglich", hatte er gesagt. Doch dann platzten die Träume des Sachsen vorzeitig.

In den vier Entscheidungen am Abend hoffte der DLV vergeblich auf einen Überraschungscoup. Allerdings egalisierte die deutsche Meisterin Kristin Gierisch als Fünfte mit 14,33 m die bislang beste Platzierung einer deutschen Dreispringerin in der WM-Geschichte. 1993 war Helga Radtke bei der WM-Premiere der Disziplin ebenfalls auf Platz fünf gelandet. An Bronze (Olga Rypakowa/Kasachstan) fehlten der 26 Jahre alten Chemnitzerin Gierisch stattliche 45 Zentimeter.

Den Titel-Hattrick von Olympiasiegerin Caterine Ibarguen aus Kolumbien verhinderte Yulimar Rojas mit einem historischen Triumph. Die Jahres-Weltbeste aus Venezuela lag mit 14,91 m zwei Zentimeter vor Ibarguen und holte das erste WM-Gold überhaupt für ihr derzeit arg gebeuteltes Land. Die zweite deutsche Starterin, Neele Eckhardt (Göttingen), belegte mit 13,97 m den zwölften Platz.

Nicht mehr drin für Hanna Klein

Nach ihrem überraschenden Einzug ins 1500-m-Finale war für Hanna Klein nicht mehr drin. Die 24-Jährige aus Schorndorf lief in 4:06,22 Minuten als Elfte ins Ziel, durfte sich aber dennoch über eine für sie tolle WM freuen. Gold sicherte sich Olympiasiegerin Faith Kipyegon aus Kenia in 4:02,59 Minuten vor Jennifer Simpson (USA/4:02,76) und 800-m-Olympiasiegerin Caster Semenya (Südafrika/4:02,90). Die vom deutschen Duo eigentlich höher eingeschätzte Konstanze Klosterhalfen (Leverkusen) war im Halbfinale ausgeschieden.

Nur Statistin war Hammerwerferin Kathrin Klaas (Frankfurt/Main). Die WM-Vierte von 2009 war bei ihrer siebten WM-Teilnahme gerade noch ins Finale gerutscht, dort reichte es mit 68,91 m aber nur zu Platz elf. "Das ist nicht das, was ich will. Es war mehr drin, ich konnte auch schon 74 Meter werfen. Aber nicht heute", sagte die 33-Jährige.

Ihren dritten WM-Titel sicherte sich Topfavoritin und Olympiasiegerin Anita Wlodarczyk. Die polnische Weltrekordlerin gewann nach anfänglichen Schwächen mit 77,90 m vor Wang Zheng aus China (75,98), Dritte wurde Malwina Kopron (74,76/Polen). Wlodarczyk ist nun seit 41 Wettkämpfen ungeschlagen.

Erstes Gold für Jamaika

Das erste WM-Gold für Jamaika an der Themse holte sich über 110 m Hürden Olympiasieger Omar McLeod in 13,04 Sekunden vor Titelverteidiger Sergej Schubenkow (13,14). Der Russe war nach dem Ausschluss seiner Mannschaft wegen systematischen Dopingbetrugs als neutraler Athlet am Start.

Nach ihrem Halbfinaleinzug über 400 m war für Ruth-Sophia Spelmeyer Endstation. Die 26 Jahre alte Oldenburgerin verpasste als gute Fünfte ihres Laufes in 51,77 Sekunden das Finale. Bereits im Vorlauf über 400 m Hürden war für Jackie Baumann (Tübingen) Schluss. Die 21-Jährige wurde in 57,59 Sekunden nur Vorlauf-Siebte, ihre Saisonbestleistung (55,72) hätte locker für die nächste Runde gereicht.

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