Krause und Salman-Rath trotzen dem Regen

SID
Gesa Krause mit dem Fingerzeig an die Konkurrenz nach ihrem überzeugenden Vorlauf
© getty

Als wären die Bedingungen bei der Leichtathletik-WM durch das Chaos um das Norovirus nicht schon schwierig genug, kam am Mittwoch in London noch strömender Regen hinzu. Gesa Felicitas Krause trotzte aber allen Widrigkeiten und erreichte souverän das Finale über 3000 m Hindernis.

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Die Läuferin aus Trier sorgte damit für das Highlight am sechsten Wettkampftag aus Sicht des Deutschen Leichtathletik-Verbandes.

Krause: "Hoffentlich besseres Wetter im Finale"

"Es ging darum, einen kühlen Kopf zu bewahren. Die Konstellation und die Bedingungen waren sehr hart, es war sehr kalt", sagte Krause, die sich nach dem Lauf sofort eine Decke um die Schultern wickelte: "Jetzt muss ich mich schnell aufwärmen und pflegen, dann hoffe ich für das Finale auf besseres Wetter."

Zwei Jahre nach ihrem sensationellen Bronze-Lauf von Peking hielt Krause den Traum vom nächsten WM-Edelmetall am Leben. Im Dauerregen gewann die 25-Jährige ihren stark besetzten ersten Vorlauf in 9:39,86 Minuten und zog damit direkt ins Finale am Freitag (ab 22.25 Uhr im LIVETICKER) ein.

Salman-Rath im Weitsprung-Finale

Den Finaleinzug im Weitsprung schaffte auch die deutsche Meisterin Claudia Salman-Rath. Die Hallen-EM-Dritte, die im Siebenkampf Achte wurde, verbesserte sich im dritten Versuch der Qualifikation auf 6,52 m und sprang damit unter die besten Zwölf der Welt. Alexandra Wester landete hingegen bei 6,27 m und schied aus.

Für das Highlight der Gastgeber sorgte Großbritanniens Laufheld Mo Farah, der nach Doppel-Gold 2013 und 2015 über beide Langstrecken den nächsten Schritt zu seinem angestrebten Triple-Double machte. Der 34-Jährige qualifizierte sich nach 13:30,18 Minuten als Zweiter in seinem Vorlauf locker für das Finale über 5000 m (Samstag, 21.20 Uhr MESZ/ZDF und Eurosport). Der EM-Dritte Richard Ringer (Friedrichshafen), 2015 in Peking noch im Finale, war im zweiten Vorlauf chancenlos und lief in 13:36,87 Minuten als 17. ins Ziel.

Showdown über 200 m nach Quarantäne

Für ein Kuriosum sorgten der Weltverband IAAF und der Sprinter Isaac Makwala aus Botswana. Nach Ablauf seiner Norovirus-Qurantäne räumte der Verband dem 30-Jährigen über 200 m einen "Extra-Vorlauf" ein. Im Solo sprintete er 20,20 Sekunden und machte zweieinhalb Stunden später im Halbfinale (20,14) das mit Spannung erwartete Duell gegen 400-m-Weltmeister Wayde van Niekerk, der in 20,28 Sekunden nur über die Zeitregel in den Showdown um Gold einzog, am Donnerstag (22.50 Uhr MESZ/ZDF und Eurosport) perfekt.

Eine faustdicke Überraschung gab es derweil im Finale über 400 m der Frauen: Phyllis Francis (USA) gewann Gold (49,92), Titelverteidigerin Allyson Felix (50,08/USA) wurde nur Dritte. Die Olympiasiegerin Shaunae Miller-Uibo brach 30 Meter vor dem Ziel gar völlig ein und nur Vierte wurde.

Über die 400 m Hürden der Männer triumphierte der Norweger Karsten Warholm (48,35) mit der ersten WM-Medaille seines Heimatlandes überhaupt. Bei den Kugelstoßerinnen holte die Chinesin Gong Lijiao mit 19,94 m Gold in Abwesenheit von Titelverteidigerin Christina Schwanitz, die Anfang Juli Zwillinge zur Welt gebracht hatte.

Deutsche Gold-Hoffnungen am Donnerstag

Da in den drei Entscheidungen des Abends keine deutschen Athleten vertreten waren, bleibt die Silbermedaille für Siebenkämpferin Carolin Schäfer nach sechs Wettkampftagen an der Themse das einzige Edelmetall für den DLV.

Am Donnerstag greifen die größten deutschen Gold-Hoffnungen ins Geschehen ein: In der Speerwurf-Qualifikation gehen der deutsche Rekordhalter Johannes Vetter, Olympiasieger Thomas Röhler sowie Andreas Hofmann an den Start - das Trio führt die weltweite Jahresbestenliste an.

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