"Ich habe ein perfektes Leben"

Von Interview: Martin Gödderz
Mat Rebeaud gewann 2008 das Event in Wuppertal sowie die Gesamtwertung der X-Fighters
© red bull
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SPOX: Sie geben Ihre Erfahrung und ihre Tricks auch gerne weiter, beispielsweise bei Ihrem Projekt "Red Bull Under My Wings". Wie sieht so ein FMX-Training mit Ihnen aus?

Rebeaud: Wir haben jede Menge Motocrossler in der Schweiz, aber nur sehr wenige Freestyler. Dementsprechend kommen auch vor allen Dingen Jungs zu mir, die vorher Motocrossrennen gefahren sind. Ich bringe Ihnen dann die Welt des Freestyle nahe und schaue auch, ob sich ein großes Schweizer Talent für die Zukunft findet.

SPOX: Was erzählen Sie denn dann so Jemandem, der ein FMX-Profi werden will?

Rebeaud: Du musst mit deinem Motorrad spielen. Das ist die wichtigste Sache. Natürlich musst du auch schon ein gewisses Niveau als Motocrossfahrer haben, wenn du als Freestyler Erfolg haben willst. Sobald du ein gutes Gefühl mit dem Bike hast und springen kannst, dann kommen die ersten Tricks. Da musst du dann Schritt für Schritt gehen.

SPOX: Am nächsten Wochenende kommen die X-Fighters nach München. Beim letzten Event in München, 2012, waren Sie auch dabei. Was ist da hängen geblieben?

Rebeaud: Ich kann mich gut daran erinnern, für mich persönlich war es leider wirklich kein gutes Event. Ich kam gerade von einer Verletzung zurück und konnte nicht so viel zeigen. München als Stadt ist aber wirklich toll und die Strecke in diesem Jahr ist einfach wundervoll auf dem Wasser gelegen. Sie ist futuristisch und innovativ.

SPOX: Die Vorfreude ist also schon da?

Rebeaud: Auf jeden Fall. Ich freue mich schon riesig auf das Event in München. Es ist sehr nah dran an meiner Schweizer Heimat und ich hoffe auch, dass viele meiner Landsleute kommen. Ich fühle mich immer wohl in Deutschland.

SPOX: Beim anderen X-Fighters-Event in Deutschland lief es ja auch besser. 2008 holten Sie sich damals in Wuppertal den Sieg...

Rebeaud: Ja! Daran habe ich sehr gute Erinnerungen. In dem Jahr habe ich auch die Gesamtwertung gewonnen. Danach gab es eine große Party in Deutschland (lacht).

SPOX: 2008 ist ein gutes Stichwort. Ihre Saison damals war fantastisch, eine der besten Serien der X-Fighters-Geschichte. Könnten Sie so etwas noch einmal wiederholen?

Rebeaud: Es war einfach eine perfekte Saison. Aber natürlich ist es mein Ziel, genau auf das Level wieder zurückzukommen. Wir betreiben einen Sport, in dem es viele Hoch- und Tiefpunkte gibt. Ich arbeite jedenfalls hart daran, wieder zu gewinnen.

SPOX: Haben Sie nach den ganzen Verletzungen jemals daran gedacht hier aufzuhören?

Rebeaud: Ich habe ein perfektes Leben und genieße das, was ich tue. Auch als ich verletzt war, habe ich über einen Rücktritt nie wirklich nachgedacht. Ich fühle mich noch immer absolut in der Lage bei den Red Bull X-Fighters mitzuhalten und solange das so ist, ist alles gut.

SPOX: Ihr Vater ist noch immer Ihr Mechaniker und begleitet Sie fast täglich. Wie wichtig ist eine so enge Verbindung zu seinem Techniker?

Rebeaud: Mein Vater ist seit Beginn meiner Karriere auch mein Mechaniker. Er kennt mich so gut wie kein anderer und weiß ganz genau, wie ich mein Motorrad eingestellt haben will. Es hilft schon enorm, dass ich ihm manchmal auch gar nicht erklären muss, wie ich mein Bike gerne eingestellt hätte, er weiß es einfach schon. Für uns Fahrer gibt es nichts Wichtigeres als das Motorrad und da ist es sehr wichtig, wenn der Mechaniker einen so gut kennt.

SPOX: Von den anderen FMX-Wettbewerben einmal abgesehen, sind Sie allgemein auch ein Sportfan?

Rebeaud: Auf jeden Fall. Ich liebe vor allen Dingen die Berge in der Schweiz und interessiere mich sehr für Wintersport, insbesondere für das Snowboarden. Während des Sommers genieße ich das Wakeboarden auf einem der zahlreichen Schweizer Seen. Außerdem ist es immer toll, wenn man Schweizer auf höchstem Level sieht, so wie zuletzt Roger Federer in Wimbledon.

Mat Rebeaud im Porträt