Der Radsport-Weltverband (UCI) hat eine weitere Spende des siebenmaligen Toursiegers Lance Armstrong eingeräumt. Wie UCI-Präsident Pat McQuaid dem Internetportal "Cyclingnews" bestätigte, habe Armstrong im Jahr 2002 eine Geldzahlung in Höhe von 25.000 Dollar getätigt. Das habe sich nach Sichtung des Archivbestands ergeben, so der Ire.
Erst im Mai war bekanntgeworden, dass Armstrong 2005 eine drei Jahre zuvor vereinbarte Spende an die UCI in Höhe von 100.000 Dollar getätigt habe.
Daraufhin war die UCI schwer unter Druck geraten. Wenige Tage zuvor hatte der Amerikaner Floyd Landis bei seinem umfassenden Dopinggeständnis behauptet, Armstrong habe ihm erzählt, er sei bei der Tour de Suisse 2002 "positiv auf Epo" getestet worden und habe dann ein "finanzielles Abkommen" mit dem damaligen UCI-Chef Hein Verbruggen getroffen, um den Test verschwinden zu lassen.
"Ich habe während des Giro d'Italia gesagt, dass wir alles untersuchen und schauen, was wir im Archiv finden. Das haben wir getan", sagte McQuaid, der in den Geldzahlungen Armstrongs keinen Interessenskonflikt sieht.
Der 25.000-Dollar-Scheck sei im Mai 2002 eingegangen und wurde von Armstrong und dessen damaliger Frau Kristin unterzeichnet gewesen. Das Geld sei für Anti-Doping-Tests bei Junioren verwendet worden. Für die 100.000 Dollar in 2005 hatte die UCI eine Maschine zur Analyse von Blutproben angeschafft worden.
McQuaid steht zu Armstrong
Trotz der anhaltenden Dopinganschuldigungen gegen Armstrong - jüngst hatten Ex-Toursieger Greg LeMond und Floyd Landis nachgelegt - steht McQuaid weiter zu Armstrong.
"Ich verteidige Lance, weil er ein großartiger Athlet ist. Er ist aber nie von uns bevorzugt behandelt worden", so der UCI-Boss. Armstrong unterziehe sich allen Tests, wie jeder andere Athlet auch. Es sei alles in Ordnung mit seinem Biologischen Pass.
Die US-Behörden, die nach den Doping-Anschuldigungen von Landis gegen Armstrong und das frühere US-Postal-Team wegen Betrugs und Verschwörung ermitteln, hätten bislang noch nicht bei der UCI angefragt.
"Sie können in unsere Bücher sehen. Wir haben nichts zu verstecken", so McQuaid, der prinzipiell nicht viel davon hält, alte Dopingfälle aufzurollen: "In die Vergangenheit zu schauen, ist nicht die Lösung."