Die Leipzigerin Arndt musste sich bei ihrer Rückkehr auf die Bahn nach elfjähriger Pause in der 3.000-m-Mannschaftsverfolgung an der Seite von Lisa Brennauer (Durach) und Janine Bubner (Cottbus) in 3:32,979 Minuten mit dem zehnten Platz begnügen. Immerhin erfüllte sie damit die Nominierungskriterien für die Olympischen Spiele 2012.
Der deutsche Vierer wird die Sommerspiele dagegen trotz der kleinen Aufholjagd wohl zum zweiten Mal in Folge verpassen. Nikias Arndt (Cottbus), Henning Bommel (Berlin), Lucas Liss (Unna) und Stefan Schäfer (Cottbus) fuhren in der 4000-m-Mannschaftsverfolgung in 4:09,512 Minuten die siebtbeste Zeit und machten damit 120 Punkte auf den diesmal zehntplatzierten Rivalen Belgien gut.
Rückstand für Vierer weiter enorm
Doch die belgische Auswahl liegt aktuell mit 1.956 Zählern weiter unangefochten auf dem so wichtigen sechsten Platz im europäischen Ranking für die Olympischen Spiele. Deutschland folgt mit 1.470 Punkten auf Platz sieben. Nur die besten sechs europäischen Nationen qualifizieren sich für London.
Der deutschen Mannschaft bieten sich nur noch zwei Gelegenheiten, den Rückstand wettzumachen: beim Weltcup in London (17. bis 19. Februar) sowie bei den Weltmeisterschaften in Melbourne (4. bis 8. April). Sollte das Unterfangen für die Mannschaft von Bundestrainer Sven Meyer nicht gelingen, wäre das einstige deutsche Aushängeschild (5 Olympiasiege, 16 WM-Titel) wie schon in Peking 2008 nicht dabei.
Möglicher Doppelstart von Arndt in London
Arndt könnte dagegen sowohl auf der Straße, wo sie als Weltmeisterin im Zeitfahren zu den Favoriten zählt, als auch auf der Bahn starten. Allerdings muss sie sich da noch steigern. "Wir hatten nur zwei Tage Zeit der Vorbereitung. Für mich geht das Ergebnis in Ordnung", sagte Bundestrainer Thomas Liese.
"Priorität hatte die Erfüllung des Qualifikationskriteriums für Judith Arndt hinsichtlich eines möglichen Olympia-Starts auf der Bahn. Und nebenbei haben wir noch Punkte für die Olympia-Quali in der Mannschaftsverfolgung gesammelt, das war auch wichtig. Wir haben unseren komfortablen Vorsprung halten können und werden nun planmäßig den Weg Richtung Melbourne und London fortsetzen."
Arndt war letztmals bei der WM 2000 auf dem Holzoval gestartet. Die 35-Jährige hatte die ersten ihrer vielen Erfolge auf der Bahn geholt: 1996 gewann sie Bronze in der 3.000-m-Einerverfolgung, ein Jahr später holte sie sich den WM-Titel in der gleichen Disziplin. Nach Olympia 2000 wechselte sie auf die Straße und gewann unter anderem den WM-Titel im Straßenrennen (2004) sowie im Zeitfahren (2011).