Cavendish schlägt zurück, Ciolek Zweiter!

Torsten AdamsSID
09. Juli 201018:51
Mark Cavendish holte sich in Montargis seinen insgesamt elften Tour-EtappensiegGetty
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Mark Cavendish hat die fünfte Etappe gewonnen und gezeigt, dass er noch nicht weg vom Fenster ist (das Ergebnis der 5. Etappe). Starker Zweiter im Massensprint von Montargis wurde Gerald Ciolek vom Team Milram.

Als Mark Cavendish Sekunden nach dem Rennen Arm in Arm mit seinem Sprint-Berater Erik Zabel jubelte, fiel die ganze Last von dem Sprinter von der Isle of Man.

Der 25-Jährige holte den langersehnten ersten Etappensieg, nachdem ihn viele Experten nach seiner schwachen Leistung in Reims schon abgeschrieben hatten.

Zabel: Knoten hoffentlich geplatzt

"Ich bin sehr erleichtert. Das war ein emotionaler Sieg für mich. Radsport ist mein Leben", sagte Cavendish nach seinem Triumph. Und auch der sportlichen Leitung fiel ein Stein vom Herzen. "Wir haben immer an ihn geglaubt. Das war heute ein Sprint wie im letzten Jahr", sagte Columbia-Sportdirektor Rolf Aldag.

Der stolze Zabel grinste über das ganze Gesicht und meinte: "Hoffentlich ist der Knoten jetzt geplatzt."

Ciolek auf dem Podium

Bei seinem insgesamt elften Tagessieg bei der Tour wurde dem Columbia-Sprinter nur Gerald Ciolek gefährlich. Der Pulheimer belegte Platz zwei und egalisierte damit sein bis dato bestes Etappenresultat: Auf dem mittleren der Podiumsplätze landete der Milram-Profi bereits im Jahr 2008 auf der achten Etappe nach Toulouse und auf den Champs-Elysees in Paris.

In der Sprintwertung machte Ciolek durch die 30 Punkte für den zweiten Platz einen Sprung auf Rang zehn. In Grün fährt aber weiterhin Thor Hushovd, der in Montargis nur als Fünfter über den Zielstrich fuhr. Cavendish rangiert auf dem neunten Platz.

Störfeuer für Columbia-Express

Noch am Mittwoch fruchtete die Strategie von Lampre, mit Danilo Hondo ein Störfeuer in den Sprinterzug von Columbia zu streuen. Dieses Mal versuchte Garmin, mit drei Fahrern (Hunter, Dean, Farrar) die Cavendish-Kolonne zu irritieren, was den Amerikanern auch gut gelang.

Doch anders als in Reims ließ sich Cavendish nicht von seiner Linie abbringen und zeigte, dass mit ihm noch sehr wohl zu rechnen ist.

Petacchi: "Habe Großartiges geschafft"

Nichts zu holen gab es dagegen für den zweimaligen Etappensieger Alessandro Petacchi. Der Italiener belegte lediglich Platz acht, hat seine Pflicht aber ohnehin schon erfüllt.

"Viele haben gesagt, dass ich ein alter Mann bin. Na und, ich habe gezeigt, dass ich auch in meinem Alter gegen alle bestehen kann", tönte der Lampre-Profi und ergänzte: "Ich könnte jetzt schon nach Hause fahren. Ich habe Großartiges geschafft."

Farrar greift wieder an

Eine beachtenswerte Leistung zeigte auch Tyler Farrar. Der Garmin-Profi, der am Mittwoch vom seinem Sportlichen Leiter noch Sprintverbot erteilt bekam, landete mit gebrochenem Handgelenk auf Platz zehn.

Nicht auszudenken, wo der Amerikaner in der Sprintwertung läge, wäre er auf der ersten Etappe nicht gestürzt.

Gesamtwertung: Cancellara führt

Ausreißer ziehen den Kürzeren

Bestimmt wurde die Etappe von drei Ausreißern, die zwischenzeitlich einen Vorsprung von beinahe sechs Minuten herausgefahren hatten.

Vier Kilometer vor dem Ziel wurden Jurgen van de Walle, Jose Ivan Gutierrez und Julian El Fares jedoch vom Feld gestellt und das Sprint-Spektakel begann.

Ruhiger Tag für Armstrong und Co.

Die Favoriten ließen es erneut ruhig angehen. Der Schweizer Fabian Cancellara hatte keine Probleme, sein Gelbes Trikot erfolgreich zu verteidigen.

Der Zeitfahr-Weltmeister liegt weiter 23 Sekunden vor dem Briten Geraint Thomas (SKY) und 39 Sekunden vor Cadel Evans (BMC). Toursieger Alberto Contador (AST / + 1:40) bleibt Gesamt-Neunter, Lance Armstrong (RSH / + 2:30) liegt auf Platz 18.

Die Trikotträger nach der heutigen Etappe:

Gesamtwertung: Fabian Cancellara (SAX)

Sprinter: Thor Hushovd (CTT)

Bester Jungprofi: Geraint Thomas (SKY)

Bergtrikot: Jerome Pineau (QST)

Auf Seite 2 gibt's das Rennen im Re-Live zum Nachlesen

Das Rennen im Re-Live zum Nachlesen

17.25 Uhr: Petacchi nur Achter, Hushovd Fünfter. Der Norweger bleibt also im Grünen Trikot.

17.23 Uhr: CAVENDISH! gewinnt, und CIOLEK guter Zweiter. Sauber, Cio!

17.23 Uhr:Flamme RougeGarmin macht die Pace. Alle Top-Sprinter sind vorne. Wetr macht's?

17.22 Uhr: Technisch anspruchsvolels Finale, viele Kurven. Cavendish und Hushovd an ca. achter Stelle und da werden schon ordentlich die Schultern aneinander geschlagen.

17.21 Uhr: Auch Garmin, Columbia, Cervelo und Milram an der Spitze! Go, CIO, go!

17.19 Uhr: Aus und vorbei für Gutierrez! Der Spanier wird geschluckt. Nun also geschlossenes Feld, 3,5 km vor dem Ziel. Lampre an der Spitze.

17.18 Uhr: Wird wohl nichts für den Spanier. Sekunde um Sekunde macht das Feld gut. 10 sek hat er noch.

17.16 Uhr: Noch 5 km! Van de Walle und El Fares werden nun vom Peloton geschluckt. Gutierrez liegt einige Sekunden vor dem Feld und keult ordentlich rein.

17.15 Uhr: Attacke! Gutierrez versucht sein Glück in der Flucht und greift aus der Ausreißergrupper heraus an. Und der ist ein ausgewiesener Zeitfahr-Spezialist. Ob das was wird?

17.12 Uhr:10-km-Marke, die Spannung steigt! Bert Grabsch macht die Pace an der Spitze des Feldes - jetzt hoffentlich mit funktionierenden Reifen. 40 sek Rückstand hat das Feld auf die drei Ausreißer.

17.09 Uhr: Einige Informatik-Studenten, die als Praktikanten bei der Tour arbeiten, haben errechnet, dass die Ausreißer wohl vier Kilometer vor dem Ziel gestellt werden...

17.06 Uhr: Nachtrag zum Stand in der Sprintwertung: Angeblich hatte Cavendish aus Wut über sein verpatztes Etappenfinale Fahrrad und Helm am Teambus auf die Straße gepfeffert. Es läuft also gar nicht beim 25-Jährigen.

17.04 Uhr: Wie bei der ersten Abnahme hat sich Gutierrez auch den letzten Zwischensprint gesichert. Das Feld folgt mit 1:20 min Rückstand.

17.02 Uhr:Noch knapp 20 km! Zeit, um sich mal die Platzierungen in der Sprintwertung näher anzuschauen: Hushovd (80 Punkte) schon mit einem satten Polster vorne. Dahinter lauern Petacchi (70) und McEwen (62). Cavendish ist fast schon raus aus dem Rennen. Der ManXpress sammelte gerade mal 15 Pünktchen. Macht Platz 36.

16.53 Uhr: In die Rolle des Glöckners schlüpft nun auch Jens Voigt und sammelt Flaschen für Cancellara, Schleck, Breschel, O'Grady, Fuglsang und die Sörensens. Aber wer Jens kennt, der weiß, dass auch jeder andere einen Schluck abhaben darf, wenn er denn durstig ist.

16.50 Uhr: Seit fast vier Stunden sind die drei Ausreißer jetzt an der Spitze. Aktuell beträgt ihr Vorsprung noch 1:40 min. bei Rennilometer dürfen sie sich voraussichtlich noch mal die 800 Euro Prämie für die Sprintwertung einheimsen, danach werden wohl die Sprinter auf den Plan treten.

16.46 Uhr:AUFGABEFür Amets Txurruka vom Team Euskaltel ist die Tour zu Ende. Bei einem Sturz auf der gestrigen Etappe brach sich der Baske, der 2007 noch kämpferischster Fahrer der Tour war, das Schlüsselbein. Damit sind jetzt noch 188 Fahrer im Rennen.

16.39 Uhr: Jerome Pineau, der Träger des Bergtrikots, sieht ein bisschen aus wie der Glöckner von Notre Dame. Vollgepackt mit Wasserflaschen keult er wieder nach vorne, um seine Teamkollegen mit Flüssigkeit zu versorgen. Merke: Auch mit dem Gepunkteten wirst du nicht vor lästiger Arbeit verschont.

16.37 Uhr:StatistikColumbia hat bis dato 75 Prozent der Nachführarbeit erledigt - gefolgt von Saxo Bank und Lampre.

16.31 Uhr: Ein Rabobank-Trio führt ihren Kapitän Denis Mentschow wieder an das Feld heran. Der Russe, der im Gesamtklassement mit 1:49 min Rückstand auf Platz 13 liegt, hatte einen Defekt und musste sein Hinterrad austauschen lassen.

16.27 Uhr: Jetzt haben sich auch Lampre und Katusha vorne eingespannt. Es sieht also mal wieder bitter aus für die Ausreißer. Es gilt ja die Formel, nach der ein Feld bei seiner Aufholjagd rund 1 min/10 km auf Fluchtgruppen gutmachen kann. Dabei spielen natürlich unzählige Parameter eine Rolle: Wie viele Ausreißer sind es, wie lange fahren sie schon vorne, wie sieht die Topographie aus, Rücken- oder Seitenwind, Heimweh oder nicht?

16.20 Uhr: 50-km-Marke: Das Feld lässt es noch gemächlich angehen. Zwar hat Columbia die Nachführarbeit übernommen, aber sie lassen die drei Ausreißer an der langen Leine. 2:02 min beträgt ihr Vorsprung auf das Peloton.

SPOXGetty16.17 Uhr: Was treiben eigentlich die Kletterer und Favoriten auf den Toursieg auf der heutigen Etappe? Antwort: Das gleiche wie gestern! Im Schutz ihrer Teamkollegen fahren sie keinen Meter im Wind und sparen Körner. In den Alpen schlägt dann die Stunde von Contador, Armstrong und Co.

16.11 Uhr:AUFGESCHNAPPT"Ich bin sicher, Mark wird in dieser Woche noch eine Etappe gewinnen." (Cavendishs Anfahrer Mark Renshaw)

16.05 Uhr: Cavendisham Teamwagen. Was da los? Aha, es gibt ein neues Paar Schuhe. Ob es gestern daran gelegen hat, dass er sich im Massensprint hat derart vorführen lassen? Wohl kaum! Aber vielleicht hat er ja jetzt die "schnellen Schuhe" angezogen und kann heute ein Wörtchen mitreden, wenn es ins Ziel von Montargis geht.

16.03 Uhr: Die vorletzte Sprintwertung des Tages schnappt sich El Fares (6 Pkt.) vor Van de Walle (4) und Gutierrez (2).

15.59 Uhr: Nicht der Tag heute von Bert Grabsch: Schon der zweite Defekt innerhalb weniger Kilometer für den ehemaligen Zeitfahr-Weltmeister vom Team HTC-Columbia.

15.55 Uhr: Allzu viele Hindernisse kommen heute nicht mehr auf die Fahrer zu. Lediglich zwei Sprintwertungen stehen noch auf dem Programm. Was den Fahrern aber augenscheinlich zu schaffen macht, ist das Wetter. Rund 33 Grad misst das Thermometer im Burgund. Hushovd, Armstrong und Co. kühlen ihren Nacken mit Eisbeuteln.

15.50 Uhr: 70 km noch bis ins Ziel. 3:15 min hat das Feld noch Rückstand auf das Trio, das weiterhin vorbildlich vor sich hin kreiselt.

15.44 Uhr:TOUR INSIDENach dem sturzbedingten Ausscheiden von Fränk Schleck (dreifacher Schlüsselbein- und Schulterbruch) ist Nicki Sörensen nun der neue Zimmerpartner von Andy Schleck.

15.38 Uhr: Ähnlich wie auf der gestrigen Etappe macht auch heute Kanstantsin Siutsou vom Team HTC-Columbia das Teampo an der Spitze des Hauptfeldes. Dahinter zwei Katusha-Fahrer. Die beiden Teams setzen also bei einem möglichen Massensprint auf ihre schnellen Männer Mark Cavendish und Robbie McEwen.

15.33 Uhr: Die beiden Bergwertungen des Tages sind bereits passiert. Beide Male sicherte sich Van de Walle die Punkte. Dennoch bleibt Jerome Pineau (QST) auch nach dieser Etappe im Gepunkteten Trikot.

15.30 Uhr: Von den dreien ist Gutierrez in der Gesamtwertung am besten platziert. Der Zeitfahrspezialist, der sich wohl passend zum Finaleinzug der Furia Roja im spanischen Meistertrikot in die Fluchtgruppe setzte, hat einen Rückstand von 3:24 min auf FabianCancellara. Gutierrez also momentan im virtuellen Gelben Trikot.

15.28 Uhr:Die aktuelle Rennsituation: Ein Trio ist vor dem Hauptfeld geflüchtet und hat 3:40 Vorsprung, 83 km vor dem Ziel. Ihren größten Vorsprung hatte die Ausreißer bereits bei Rennkilometer 28 (7:55 min). Die drei Fahrer sind:

Jose Ivan Gutierrez (GCE)

Julien El Fares (COF)

Jurgen van de Walle (QST)

15.26 Uhr: Salut zur fünften Etappe von Epernay nach Montargis. Es sieht wieder alles nach einem Massensprint aus. Mal schauen, ob sich Mark Cavendish eine erneute Klatsche abholt.

4. Etappe: Erneut Petacchi - Debakel für Cavendish