Herrmann hielt Leuchtfackeln in beiden Händen, die Beschädigungen an seinem Boot waren deutlich zu erkennen.
Den Sieg bei der wohl härtesten Regatta der Welt hatte sich in der Nacht der Franzose Yannick Bestaven gesichert, während der unverletzte Herrmann nach dem schweren Zwischenfall und dem Verlust der Chance aufs Podium um die Beendigung seines Rennens kämpfte.
Am Mittwochabend hatte sich 85 Seemeilen vor dem Ziel der Schock für den zu dem Zeitpunkt drittplatzierten Herrmann ereignet, der gleich bei seinem Vendee-Debüt theoretisch auch noch Siegchancen besaß. "Plötzlich sah ich eine Wand neben mir, die Schiffe verhakten sich, ich hörte Männer rufen", berichtete Herrmann später von Bord seiner Yacht "Seaexplorer". Der Unfall, der ihn aus Schlaf riss, sei sein bisher "größter Albtraum" gewesen und er "bitter enttäuscht".
So etwas habe er auf See noch nie erlebt, sagte der enorm erfahrene Herrmann weiter. Er fragte sich, weshalb seine Alarmsysteme nicht angesprungen waren: "Aber das wichtigste ist, dass niemand verletzt wurde."
Vendee Globe: Boot von Hermann deutlich beschädigt
Sein Boot wurde dagegen deutlich beschädigt, unter anderem am Bug und am Foil (Tragflügel). Besonders kritisch sei gewesen, dass eine Leine riss, die den Mast seitlich gegen ein Umfallen sichert, teilte sein Team mit. Herrmann habe in den Stunden nach der Kollision "fieberhaft" daran gearbeitet, das Boot fahrtüchtig zu halten.
Im Zielort feierte unterdessen Bestaven, dessen Siegerzeit 80 Tage, 3 Stunden, 44 Minuten und 46 Sekunden beträgt. Er kam erst als Dritter hinter seinen Landsmännern Charlie Dalin und Louis Burton in Les Sables-d'Olonne an, profitierte aber von einer Zeitgutschrift für die Rettungsaktion des schiffbrüchigen Teilnehmers Kevin Escoffier. Auch Herrmann wurden mit Ankunft sechs Stunden gutgeschrieben.