Stich als Kandidat wieder im Rennen

SID
Michael Stich ist als Präsidentschafts-Kandidat des DTB wieder im Rennen
© getty

Wimbledonsieger Michael Stich ist im Rennen um das Amt des Präsidenten im Deutschen Tennis Bund (DTB) seit Sonntag wieder ein heißer Kandidat.

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Stich, der bisher einzige Anwärter Ulrich Klaus, Präsident des Landesverbandes Rheinland-Pfalz, und Helmut Schmidbauer, Chef des mitgliederstärksten Verbandes aus Bayern, haben die Option, sich gemeinsam in einem DTB-Präsidium zusammenzufinden oder jeweils mit einer eigenen Mannschaft zur Wahl anzutreten.

Stich hatte am Sonntag vor 13 der insgesamt 18 Landesverbands-Präsidenten, die zusammen den Bundesausschuss des DTB bilden, sein Konzept vorgetragen und dafür viel Zustimmung bekommen. Drei Verbandsfürsten waren wegen Krankheit oder privater Termine nicht nach Hamburg gekommen. Hessens Präsident Dirk Hordorff und Ulrich Klaus waren zwar vor Ort, hatten aber demonstrativ auf die Teilnahme an Stichs Präsentation verzichtet.

Bis zum 15. November muss sich Stich nun ebenso wie Klaus und Schmidbauer entscheiden, welchen Weg er gehen will. Am 16. November wird der neue Präsident im Rahmen der DTB-Mitgliederversammlung in Berlin gewählt.

Freude über Gespräche

"Ich freue mich, dass dieses Gespräch, um das ich seit Monaten ersuche, endlich zustande kommt, damit nicht nur über mich, sondern mit mir geredet wird", hatte Stich dem "Hamburger Abendblatt" vor dem internen Termin am Sonntag gesagt.

Auf zwei vorherigen Sitzungen hatten die mächtigen Landesfürsten noch einstimmig für Ulrich Klaus votiert. Dieser will ungeachtet der neuen Entwicklung an seiner Kandidatur festhalten. "Der Bundesausschuss hat mich beauftragt, mit Herrn Stich die Möglichkeit seiner Mitarbeit als Vizepräsident auszuloten", sagte Klaus am Sonntagabend dem "SID" auf Anfrage.

Im Juli hatte sich der Bundesausschuss erstmals auf Klaus und gegen den kompetenten, aber vielen zu unbequemen Michael Stich geeinigt.

"Unser DTB"

Im September wurde dieses Votum zwar noch einmal bestätigt, doch einige Landesfürsten wie beispielsweise Westfalens Robert Hampe, Sprecher des Bundesausschusses, oder Frank Intert aus Schleswig-Holstein hörten dennoch nie auf, sich pro Stich zu positionieren. Letztlich war es die Initiative von Hampe, Stich zu der Sitzung am Sonntag einzuladen.

Klaus, dessen Konzept mit dem "Unser DTB" sehr kontrovers diskutiert wird, hätte für sein auf sechs Vizepräsidenten aufgestocktes Präsidium einige seiner Bundesausschuss-Kollegen vorgesehen: Karl-Heinz Kutz (Mecklenburg-Vorpommern), Hans-Wolfgang Kende (Baden), Dirk Hordorff (Hessen) und Helmut Schmidbauer (Bayern). Eben jener Schmidbauer, der nun möglicherweise ein eigenes Schattenkabinett auf die Beine stellen wird.

Wer auch immer in das neue Präsidium gewählt wird, er muss sich in spätestens einem halben Jahr von seinen Ämtern auf Landesebene verabschieden. Der Vorschlag einer Satzungsänderung des Paragrafen 31, der eben das regelt, wurde am Sonntag in Hamburg mit großer Mehrheit abgelehnt.

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