Titelverteidiger Novak Djokovic hat in Wimbledon erneut das Endspiel erreicht. Der topgesetzte Serbe bezwang im ersten Halbfinale am Freitag den Spanier Roberto Bautista Agut (Nr. 23) 6:2, 4:6, 6:3, 6:2. Es ist die sechste Final-Teilnahme für Djokovic beim Rasen-Klassiker in London, viermal gewann er den Titel. Insgesamt steht der Weltranglistenerste bei 15 Grand-Slam-Erfolgen. Im Finale geht es gegen Roger Federer.
Novak Djokovic schimpfte und zeterte, brüllte nach fast drei Stunden Schwerstarbeit auf dem Centre Court aber doch noch jubelnd seine Freude heraus. Mit einem hart erkämpften Halbfinal-Erfolg gegen den wehrhaften Spanier Roberto Bautista Agut hat der Titelverteidiger erneut das Endspiel von Wimbledon erreicht. Der Serbe greift wie im Vorjahr nach dem Titel beim ältesten und prestigeträchtigsten Tennis-Turnier der Welt.
"Das hier war schon als Kind mein Lieblingsturnier. Erneut im Finale zu stehen, damit wird ein Traum wahr", sagte Djokovic anschließend: "Egal wie viele Grand-Slam-Endspiele ich schon erreicht oder gewonnen habe, das ist etwas Besonderes. Das Match heute war sehr eng zu Beginn des dritten Satzes. Ich bin froh, dass es in meine Richtung gekippt ist."
Unmittelbar vor dem mit Spannung erwarteten zweiten Halbfinale zwischen den Dauerrivalen Roger Federer und Rafael Nadal hatte Djokovic für seinen Erfolg am Ende 2:49 Stunden benötigt.
Der Weltranglistenerste dominierte gegen Bautista Agut, der ihn in diesem Jahr bei Hartplatz-Turnieren in Doha und Miami schon zweimal geschlagen hatte, anfangs das Geschehen. Djokovic baute seine Punkte geduldig von der Grundlinie auf. Während sein 31 Jahre alter Gegner in seinem ersten Grand-Slam-Halbfinale bisweilen nervös wirkte, verwertete Djokovic seine ersten beiden Breakchancen eiskalt.
Der erste Satz ging nach gerade einmal 36 Minuten an den Favoriten. Im zweiten Durchgang jedoch fand Bautista Agut besser in die Partie. Das Momentum kippte und der Spanier verteidigte ein frühes Break bis zum Ausgleich. Djokovic schien nun zunehmend unzufrieden, haderte mit sich selbst und zudem mit dem Publikum, von dem er mehrfach mehr Respekt für sich einforderte.
Das Match war nun ein absolut ausgeglichener Kampf, symbolisch stand dafür ein besonders umkämpfter Abschnitt im dritten Satz mit 45 Ballwechseln. Djokovic bewies dabei in engen Situationen seine ganze Klasse. Als er Bautista Agut im vierten Durchgang erneut früh den Aufschlag abnahm, kam dies letztlich der Vorentscheidung gleich.
Djokovic hat in Wimbledon somit weiterhin einen enorm starken Eindruck hinterlassen. Auf seinem Weg durchs Turnier hatte er vor dem Match gegen Bautista Agut nur gegen den starken Polen Hubert Hurkacz in Runde drei einen Satz abgeben müssen. Gegen Philipp Kohlschreiber, den Polen Denis Kudla, den Franzosen Ugo Humbert und den Belgier David Goffin hielt er sich dagegen schadlos.