Wimbledon: Alcaraz nach Sieg über Rune im Halbfinale
Der Weltranglistenerste Carlos Alcaraz hat bei den 136. All England Championships in Wimbledon eine weitere schwere Prüfung eindrucksvoll bestanden. Der 20 Jahre alte Spanier besiegte den zunächst gleichwertigen Dänen Holger Rune, mit dem er als Jugendlicher gemeinsam Doppel gespielt hatte, nach einem ausgeglichenen Beginn in 2:20 Stunden souverän 7:6 (7:3), 6:4, 6:4.
Rune berichtete nach dem Match, er sei nicht im Vollbesitz seiner Kräfte gewesen. "Ich habe mich nicht gut gefühlt heute Morgen, aber man fühlt sich nicht immer gut, wenn man aufwacht. Ich hatte nicht dieselbe Energie wie sonst", sagte er, ohne näher auf die Probleme einzugehen. Er habe die Zuschauer "nicht enttäuschen wollen", ergänzte er und betonte: "Ich habe mein Bestes gegeben unter den Umständen."
Alcaraz ist der jüngste Halbfinalist in Wimbledon seit dem heute 36 Jahre alten Novak Djokovic im Jahre 2007. Auf den Titelverteidiger und siebenmaligen Wimbledon-Champion kann Alcaraz erst im Finale treffen, vorher ist im Halbfinale der Russe Daniil Medwedew sein Gegner. Der Weltranglistendritte setzte sich in einem bisweilen wilden Schlagabtausch 6:4, 1:6, 4:6, 7:6 (7:4), 6:1 gegen den Amerikaner Christopher Eubanks durch.
Das zweite Halbfinale am Freitag bestreiten Djokovic und der Südtiroler Jannik Sinner.
Wimbledon: Medvedev wendet Aus ab
Dem "Überraschungsgast" Christopher Eubanks ist im Viertelfinale der 136. All England Championships ein weiterer großer Coup misslungen. Nach seinem Fünfsatz-Sieg über den Weltranglistenfünften Stefanos Tsitsipas aus Griechenland unterlag der 27 Jahre alte Amerikaner in Wimbledon dem Weltranglistendritten Daniil Medvedev aus Russland in einem bisweilen wilden Schlagabtausch 4:6, 6:1, 6:4, 6:7 (4:7), 1:6.
Spätzünder Eubanks wäre nach John McEnroe (1977) und dem Argentinier David Nalbandian (2002) erst der dritte Wimbledon-Debütant gewesen, der gleich ins Halbfinale vorstößt. Dort trifft nun Medvedev, Sieger der US Open 2021 und im vergangenen Jahr von der Teilnahme in Wimbledon ausgeschlossen, auf Carlos Alcaraz (Spanien) oder Holger Rune (Dänemark).
Gegen Medvedev spielte der Weltranglisten-43. Eubanks wie in den Runden zuvor alles oder nichts. Die Statistik wies neben 74 Gewinnschlägen auch 55 unerzwungene Fehler auf, bei seinem Gegner waren es 52 "winner" und nur 13 "unforced errors". Dem Russen half dabei auch sein Übergewicht bei den Assen (28:17). "Nach dem Tiebreak habe ich großartig gespielt", sagte Medvedev.
Eubanks spielte im festen Glauben an das, was er zuvor betont hatte: "Du musst nur die Big Points besser spielen als die anderen." Das klappte mal mehr, mal weniger gut - und in den wirklich entscheidenden Phasen dann nicht: Den Verlust des vierten Satzes verursachte er mit einem Fehler, danach gab er gleich seinen Aufschlag ab.
Medvedev übernahm die Kontrolle - nach 2:57 Stunden unterlief Eubanks beim ersten Matchball ein letzter Fehler.
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Wimbledon: Jabeur und Sabalenka im Halbfinale
Ons Jabeur darf weiter vom ersten Grand-Slam-Titel einer Spielerin aus Afrika träumen. In einer Neuauflage des Wimbledon-Endspiels von 2022 setzte sich die 28 Jahre alte Tunesierin vor den Augen von Queen Camilla diesmal gegen Jelena Rybakina aus Kasachstan durch. Nach dem 6:7 (5:7), 6:4, 6:1 trifft Jabeur, die im vergangenen Jahr auch das Finale der US Open verloren hatte, in der Runde der letzten Vier nun auf die Weltranglistenzweite Aryna Sabalenka.
Bei einem Finaleinzug würde Sabalenka die Polin Iga Swiatek als Nummer eins der Weltrangliste ablösen. Im zweiten Halbfinale bekommen es Elina Switolina aus der Ukraine und Marketa Vondrousova aus Tschechien miteinander zu tun.
Nach 1:53 Stunden verwandelte Jabeur ihren ersten Matchball. Den zweiten Durchgang hatte sie durch ihr entscheidendes Break zum 6:4 gewonnen. Im dritten Durchgang nahm Jabeur der Titelverteidigerin sogar zweimal den Aufschlag ab.
Sabalenka erreichte das Halbfinale mit einer dominanten Vorstellung. Die 25 Jahre alte Belarussin besiegte die Amerikanerin Madison Keys souverän 6:2, 6:4 und steht damit beim vierten Grand Slam in Serie in der Runde der letzten Vier. Bei den Australian Open hatte die Weltranglistenzweite im Anschluss den Titel gewonnen.
Die 28 Jahre alte Keys, US-Open-Finalistin 2017 und derzeit Nummer 18 der Weltrangliste, hatte zwischenzeitlich die große Chance, das Match wieder offener zu gestalten: Im zweiten Satz erhöhte sie nach einem Break auf 4:2, gab die Führung aber umgehend wieder aus der Hand. Nach 1:27 Stunden nutzte Sabalenka ihren zweiten Matchball.
Wimbledon: Krawietz/Pütz im Halbfinale
Kevin Krawietz und Tim Pütz dürfen bei den 136. All England Championships weiter von ihrem ersten gemeinsamen Grand-Slam-Titel träumen. Das an Nummer zehn gesetzte Duo steht in Wimbledon im Halbfinale - dank eines überzeugenden 6:4, 6:3 gegen die an Nummer 13 gesetzte Kombination aus Jamie Murray und dem ehemaligen Pütz-Partner Michael Venus (Großbritannien/Neuseeland).
"Das bedeutet mir viel, ich habe noch nie ein Halbfinale bei einem Grand Slam gespielt", sagte Pütz, der am Donnerstag im Match gegen das an Nummer 15 gesetzte Duo Marcel Granollers/Horacio Zeballos (Spanien/Argentinien) auch auf die Erfahrung seines Partners setzt: "Kevin hat noch kein Halbfinale bei einem Grand Slam verloren." Mit dem Kölner Andreas Mies gewann Krawietz 2019 und 2020 jeweils die French Open.
Im Viertelfinale ausgeschieden ist dagegen Laura Siegemund. Gemeinsam mit der Russin Wera Swonarjowa, mit der sie 2020 die US Open gewonnen hatte, verlor die 35-Jährige gegen Storm Hunter und Elise Mertens (Neuseeland/Belgien) 6:7 (2:6), 5:7.
Wimbledon: Die heutigen Viertelfinals im Überblick
Frauen
Spielerin 1 | Spielerin 2 | Ergebnis |
Ons Jabeur (TUN/6) | Elena Rybakina (KAZ/3) | 6:7, 6:4, 6:1 |
Madison Keys (USA/25) | Aryna Sabalenka (BLR/2) | 2:6, 4:6 |
Männer
Spieler 1 | Spieler 2 | Ergebnis |
Christopher Eubanks (USA) | Daniil Medvedev (RUS/3) | 4:6, 6:1, 6:4, 6:7, 1:6 |
Carlos Alcaraz (ESP/1) | Holger Rune (DEN/6) | 7:6, 6:4, 6:4 |
Kevin Krawietz/Tim Pütz (GER/10) | Jamie Murray/Michael Venus (GBR, NZL/13) | 6:4, 6:3 |