Tennis: "Sehr schwierige Entscheidung!" Andy Murrays Wimbledon-Traum geplatzt

SID
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© getty

Ein letztes Mal vor seinen Fans in Wimbledon aufschlagen - das war der große Traum von Publikumsliebling Andy Murray. Doch sein frisch operierter Rücken machte eine Teilnahme unmöglich.

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Andy Murray kämpfte wie ein Löwe. Noch einmal die Liebe seiner vielen Fans spüren, noch einmal im unvergleichlichen Wimbledon aufschlagen - für seinen großen Traum quälte sich der britische Tennis-Hero über die Schmerzen hinaus. Doch die Zeit nach seiner Rücken-OP reichte nicht. Murrays Abschied vom "heiligen Rasen" fällt kleiner aus als erhofft.

"Leider hat Andy, obwohl er seit seiner Operation vor etwas mehr als einer Woche unglaublich hart an seiner Genesung gearbeitet hat, die sehr schwierige Entscheidung getroffen, in diesem Jahr kein Einzel zu spielen", heißt es in einem Statement des einstigen Weltranglistenersten. Der 37-Jährige, der immerhin noch im Doppel an der Seite seines Bruders Jamie aufschlagen will, sei "schwer enttäuscht".

Für das britische Tennis endet damit wohl eine Ära. Murray war es, der 2013 für die große Erlösung auf der Insel nach 77 Jahren sorgte. Erstmals gewann ein Brite wieder das prestigeträchtigste Tennis-Turnier der Welt. 2016 ließ er einen zweiten Triumph folgen. Die Goldmedaillen bei den Olympischen Spielen in London 2012 und Rio 2016 sind ebenso Teil seines Mythos.

Murrays Karriere war aber immer auch von schweren Rückschlägen geprägt - und er erarbeitete sich über die Jahre einen Ruf als außergewöhnlicher Kämpfer. Der dreimalige Grand-Slam-Sieger spielt seit Langem mit künstlicher Hüfte, hatte 2019 schon seinen Rücktritt angekündigt und gibt dennoch bis heute keinen Ball verloren.

Doch nun ist die finale Phase der Laufbahn von Murray, den Grand-Slam-Rekordchampion Novak Djokovic als "Legende unseres Sports" sieht, längst angebrochen. "Meine Karriere neigt sich dem Ende zu, und ich möchte die Möglichkeit haben, noch einmal hier zu spielen", hatte Murray noch am Wochenende gesagt. Gleichzeitig räumte er ein, nach der Entfernung einer Zyste "noch nicht wieder 100 Prozent Gefühl und Empfindung in meinem Bein" zu haben. Letztlich musste er Vernunft walten lassen.

Statt des charismatischen Schotten wird nun der Belgier David Goffin das Erstrundenduell mit dem Tschechen Tomas Machac bestreiten. Und Murray bleibt noch ein Abschied im Doppel von seinem geliebten Wimbledon.

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