Mit einem klaren Sieg gegen Gastgeber Aserbaidschan am Montag (16 Uhr/Sport1) kann die junge Auswahl des Deutschen Volleyball-Verbandes (DVV) sogar noch das direkte Viertelfinal-Ticket lösen. Als Zweite oder Dritte der Gruppe A müssten die Schmetterlinge den Umweg über die Play-off-Runde nehmen. Die Ungarinnen sind nach drei Niederlagen bereits ausgeschieden.
Deutschland liegt nach der knappen Auftaktniederlage (2:3) gegen Polen mit vier Punkten hinter Aserbaidschan (6) und den Polinnen (5) auf dem dritten Rang. Für einen Sieg gegen den Spitzenreiter muss sich die DVV-Auswahl allerdings deutlich steigern. In der Play-off-Runde ginge es gegen ein Team der Gruppe C (Russland, Türkei, Bulgarien, Ukraine).
"Wir wollten volle Kanne loslegen, hatten dann aber einen Hänger im zweiten Satz, das war ein bisschen ärgerlich. Dann haben wir es aber durchgezogen", sagte Zuspielerin Denise Hanke, mit 13 Punkten zweitbeste Punktelieferantin nach Diagonalangreiferin Luisa Lippmann (19).
Gegen die Ungarinnen, die bis dahin erst einen Satz im Turnier gewinnen konnten, tat sich das Team um Spielführerin Maren Fromm von Beginn an schwer, zwischenzeitlich zog der Außenseiter sogar ein bisschen davon. Dann überwanden Fromm und Co. die Anfangsnervosität und gewannen den ersten Durchgang.
Allerdings brachte dies keine zusätzliche Sicherheit. Stattdessen häuften sich Unkonzentriertheiten und Fehler, die den Gegner erstarken ließen. Den Deutschen gelangen gerade die einfachen Punkte nicht mehr, der Weltranglisten-13. agierte mutlos und kassierte den Ausgleich.
Auftakt gegen Polen: Satzführung verschenkt
Das Team gab aber nicht auf und sicherte sich dank eines deutlich verbesserten Angriffs sowie einer guten Blockabwehr den wichtigen dritten Satz, gerade Zuspielerin Denise Hanke riss ihre Teamkolleginnen mit. Mit viel Geduld und Ruhe zeigte Deutschland dann endlich seine Klasse und machte den ersten Erfolg perfekt.
Zum Auftakt am Freitag hatte die DVV-Auswahl eine 2:1-Führung noch aus der Hand gegeben und eine knappe Niederlage gegen Polen (2:3) erlitten. Letztendlich hatten der Mannschaft nur zwei Punkte gefehlt, um das 3:1 klar zu machen, doch die Nervosität und die mangelnde Abgeklärtheit machte den Koslowksi-Schützlingen einen Strich durch die Rechnung.
Der Bundestrainer, der in Baku auf eine wenig erfahrene Mannschaft mit sieben EM-Debütantinnen setzt, hatte sich vor Turnierbeginn mit Forderungen zurückgehalten und das Erreichen des Viertelfinales als Ziel ausgegeben.
Serbien und Italien lösen Viertelfinal-Tickets
Serbien und Italien sind indessen als erste Mannschaften direkt ins Viertelfinale eingezogen. Italien sicherte sich mit drei Siegen und acht Punkten die Spitzenposition in der Gruppe B, der EM-Dritte Serbien gewann die Gruppe D.
Co-Gastgeber Georgien ist dagegen bereits ausgeschieden, auch Belgien muss die Heimreise antreten. In der Play-off-Runde treffen am Mittwoch Weißrussland und Tschechien sowie die Niederlande und Kroatien aufeinander.
Bei der EM erreichen die vier Gruppensieger direkt die Runde der letzten Acht, die jeweiligen Zweiten und Dritten spielen zuvor die Gegner aus. Die Play-offs sowie die weiteren K.o.-Spiele finden komplett in Baku statt.