Die "13" brachte ihm kein Glück: Ski-Rennläufer Felix Neureuther ist der Start in den olympischen Winter gründlich misslungen. Beim ersten Weltcup-Slalom dieser Saison im finnischen Levi erreichte der Partenkirchener beim sechsten Sieg seines guten Freundes Reinfried Herbst aus Österreich lediglich Rang 25. Damit schaffte er nicht einmal die "halbe" Norm für Vancouver 2010.
"Das war sicher nicht der Auftakt nach Maß, den wir uns im Slalom vorgestellt hatten", bekannte der neue Herren-Cheftrainer Karlheinz Waibel. Für die kommenden Rennen ist ihm dennoch nicht bange: "Der Felix ist sicher einer, den ich klar in Vancouver sehe, auch wenn es diesmal noch nicht gereicht hat." Zwei Top-15- oder eine Top-8-Platzierung sind Voraussetzung für den Olympia-Start.
Anders vorgestellt hatte sich den Tag zunächst auch Sieger Herbst, der in 1:49,79 Minuten vor dem Kroaten Ivica Kostelic (0,28 zurück) und dem Franzosen Jean-Baptiste Grange (0,53) siegte. "Das ist der Wahnsinn. Ich wäre schon mit einem Platz in den Top Ten zufrieden gewesen. Ich bin echt überrascht", sagte der 31-Jährige, dem die letzten Trainingswochen eher misslungen waren.
Neureuther im zweiten Lauf fast ausgeschieden
Im düsteren Lappland ließ Neureuther (1:53,65) die große Chance zu einem gelungen Start in die Saison ungenutzt. Als 13. gestartet, lag der 25-Jährige nach dem ersten Lauf nur auf Rang 22. Im zweiten Durchgang nahm er die "Schwarze Levi" aggressiver unter die Ski, war bis zur Zwischenzeit hervorragend unterwegs - kam dann aber aus dem Rhythmus und schied beinahe aus.
"Ich bin am Innenski, am Schuh ausgerutscht", erklärte Neureuther sein Malheur, bei dem er zweimal auf dem Hosenboden saß. Und trotzdem war der Partenkirchener nicht völlig unzufrieden: "Der zweite Lauf war wenigstens mal Skifahren. Da habe ich gezeigt, was ich drauf habe", sagte er. Abschnittsweise sehr gut unterwegs, doch insgesamt nicht konstant genug - Neureuthers altes Problem.
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Noch schlechter verlief der Tag für die zwei anderen deutschen Teilnehmer. Stefan Kogler (Schliersee) ging mit der hohen Startnummer 62 ins Rennen, in der Zeit von 58,11 Sekunden erreichte er Rang 31 und verfehlte das Finale der besten 30 um 0,06 Sekunden. Ohne Chance blieb Fritz Dopfer (Garmisch), der in 58,85 nur Rang 52 nach dem ersten Lauf belegte.
Bereits am Mittwoch fliegt Neureuther mit den Kollegen nach Nordamerika. Dort stehen Ende November im kanadischen Lake Louise die ersten "Speed"-Rennen in Abfahrt und Super-G auf dem Programm.Neureuther plant eine Teilnahme, um sich für künftige Starts in der Super-Kombination zu rüsten: "Das ist bei Olympia sicherlich meine zweitgrößte Medaillenchance", glaubt Neureuther. Zunächst mal sollte er sich aber qualifizieren.