Vermummte Heldin des Gefrierschranks

Von SPOX
Maria Höfl-Riesch feierte am Wochenende ihren 26. Weltcupsieg
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Flops

Rest vom Schützenfest: Rang 12. Kein herausragendes Ergebnis, aber für Franziska Preuß dennoch genug, um die 10-Kilometer-Verfolgung als beste deutsche Biathletin abzuschließen. Immerhin schaffte der Weltcup-Neuling damit die halbe Olympianorm. Damit wären die positiven Nachrichten vom Abschluss in Hochfilzen allerdings auch schon erzählt. Laura Dahlmeier landete auf Rang 25, Andrea Henkel wurde 29., Franziska Hildebrand 35., Miriam Gössner gar nur 58.

Die 23-Jährige leistete sich satte zehn Schießfehler und handelte sich so 6,46 Minuten Rückstand ein. Nach Gössners schwerer Rückenverletzung aus dem Sommer sind derartige Rückschläge allerdings mehr oder weniger eingeplant. Nicht so bei Hildebrand. Als schwächere Läuferin ist die 26-Jährige hauptsächlich dank ihrer Stärken am Schießstand wieder Bestandteil des Weltcup-Teams.

In Hochfilzen leistete sie sich jedoch drei Fehler und handelte sich so einen nicht mehr aufzuholenden Rückstand ein. Bitter: Schon die Staffel hatte sie mit ihrer Strafrunde zwischenzeitlich aus den Top 6 gespült, ehe Dahlmeier die DSV-Mädels zurück auf Rang zwei brachte. Bleibt der Lichtblick: Die DSV-Küken rocken!

Drohung des Wochenendes: Zu einem verbalen Rundumschlag holte Claudia Pechstein nach einem neunten Platz über die unbeliebte 1500m-Strecke aus. Vor allem der Nachwuchs und die Trainer bekommen ordentlich ihr Fett weg. Was der Verband ändern müsse, um aus dem Leistungstief herauszukommen? "Eigentlich alles", so Pechstein, "Einsatz, Disziplin und die Leidenschaft, sich stets mit den Besten messen zu wollen. Es gibt Athleten, da fasse ich mir ungläubig an den Kopf, wenn ich mir deren Trainings- und Wettkampfplatzierung anschaue. Teilweise wissen sie scheinbar selbst nicht, was sie wollen." Ob der enormen Leistungsvakanz beim Nachwuchs denke die 41-Jährige sogar darüber nach, noch bis 2018 weiterzumachen.

Bundestrainer Markus Eicher nahm die Kritik zur Kenntnis und ging zur Gegenattacke über. Die Grundstrukturen des Verbandes unmittelbar vor Olympia in Frage zu stellen, mache wenig Sinn. "Das ist unglaublich", sagte Eicher. "Ich weiß nicht, was das bringen soll. Das sorgt nur für Unruhe, die wir jetzt gar nicht gebrauchen können", so der Coach.

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