"Für mich sind die Fehler noch nicht nachvollziehbar", sagte Frauen-Bundestrainer Gerald Hönig nach dem Weltcup-Sprint im österreichischen Hochfilzen. Laura Dahlmeier sicherte sich als 15. zwar ihr Olympia-Ticket, doch ihre Teamkolleginnen konnte in Tirol nicht überzeugen und mussten sich nach zu vielen Fehlern wieder mit hinteren Platzierungen zufrieden geben.
Zweitbeste Deutsche beim Premierensieg der Schweizerin Selina Gasparin war Franziska Preuß auf dem 20. Platz. Franziska Hildebrand enttäuschte als 31. ebenso wie die im Frühjahr schwer verletzte Miriam Gössner mit fünf Fehlern auf dem 47. und Andrea Henkel auf dem 55. Rang. Evi Sachenbacher-Stehle wurde 63. und verpasste sogar die Qualifikation für das Verfolgungsrennen am Sonntag. Die Chancen auf den ersten Podestplatz des Winters stehen dort für das erfolgsverwöhnte Team aber ohnehin schlecht.
Läuferisch gut dabei
Das Ergebnis sei "ein Stück weit enttäuschend, denn wir waren heute läuferisch gut dabei", analysierte Hönig: "Wir wissen und sind überzeugt davon, dass wir eine Mannschaft haben, die sehr gut schießen kann." Zu sehen ist davon momentan aber nicht viel - die Gründe bleiben unklar. "Die Bedingungen waren nicht ganz einfach, aber andere haben vorgemacht, wie man das beherrschen kann. Das muss unseren Mädels auch gelingen", sagte Hönig.
Doppel-Olympiasiegerin Henkel patzte im Stehen gleich viermal, warf so alle Chancen auf ihren zweiten Top-Ten-Platz des Winters weg. "Es war windig und wechselnd, aber es war nicht nur der Wind", sagte die 35 Jahre alte Thüringerin: "Ich kam nicht so richtig zur Ruhe und das ist wirklich ärgerlich." Hildebrand leistete sich nach null Fehlern ebenfalls gleich drei Fehlschüsse beim zweiten Anlauf, und auch Dahlmeier setzte ausgerechnet ihren letzten Versuch neben das Ziel.
Trotzdem war die 20-Jährige aus Partenkirchen zufrieden und freute sich über die Olympianorm, die sie sich nach Henkel als zweite deutsche Skijägerin sicherte. "Ich bin sehr zufrieden, es ist supergut gelaufen", sagte Dahlmeier: "Vor allem bin ich glücklich darüber, dass es beim Laufen deutlich besser ging als noch am letzten Wochenende in Östersund."
Gössner weiter mit Rückenschmerzen
Das gleiche Gefühl hatte auch Gössner, die erst ihr zweites Rennen in diesem Winter bestritt. "Ich mache immer kleine Schritte nach vorne, und es wird besser und besser. Das Gefühl beim Schießen war eigentlich super, aber ich hatte etwas Pech mit dem Wind", sagte die 23-Jährige aus Garmisch. Als Folge ihres schweren Mountainbike-Unfalls leidet sie weiter unter Rückenschmerzen. "Es geht momentan um jeden Meter, den ich unter Wettkampfbedingungen laufen kann", sagte Gössner.
Am Samstag wird sie in der Staffel pausieren. "Ich bin froh, dass ich mal keine Waffe auf dem Rücken habe, das tut mir ganz gut", sagte sie. Am Sonntag wird die zweimalige Weltmeisterin in der Verfolgung zum Abschluss in Hochfilzen aber wieder starten. Das deutsche Staffel-Quartett bilden derweil Franziska Preuß (Haag), Andrea Henkel (Großbreitenbach), Franziska Hildebrand (Clausthal-Zellerfeld) und Laura Dahlmeier (Partenkirchen).