Von 30 auf 1: Superstar Marcel Hirscher hat bei der Ski-WM in Vail und Beaver Creek Gold in der Super-Kombination gewonnen. Der Österreicher gewann den Titel dank einer furiosen Aufholjagd im Slalom. Silber ging mit nur 0,19 Sekunden Rückstand ein wenig überraschend an Kjetil Jansrud aus Norwegen.
Er hatte nach der Abfahrt 3,16 Sekunden vor Hirscher gelegen, ist allerdings ein schlechter Slalomläufer. Titelverteidiger Ted Ligety aus den USA fuhr von Rang 29 nach der Abfahrt noch zu Bronze.
Die Super-Kombination im Re-Live
Als der Sieg feststand, hüpfte Hirscher überglücklich durch den Zielraum. "Ich bin mit den Nerven fertig. Es ist so spannend. Kjetil ist unglaublich gut gefahren. Ich hätte mir das nie vorstellen können", sagte er im "ORF".
Hirscher betonte allerdings auch: "Ich muss fairerweise sagen, dass alles super mitgespielt hat. Ich hoffe, es geht für Ondrej bald wieder bergauf. Mir hat das die Möglichkeit gegeben, das zu schaffen."
Hirscher profitiert von Startnummer
Hirscher hatte nach der Abfahrt am Morgen zunächst auf Rang 31 gelegen, dann aber von der nachträglichen Disqualifikation des schwer gestürzten Medaillenanwärters Ondrej Bank (Tschechien) profitiert.
Der Österreicher rückte auf Rang 30 vor, hatte damit im Slalom automatisch die Startnummer eins - und zugleich die besten Bedingungen in seiner Spezialdisziplin auf der "Birds of Prey". Die guten Abfahrer mussten sich dagegen durch eine "Bobbahn" kämpfen. Vor allem Jansrud gelang dies erstaunlich gut.
Die deutschen Starter Andreas Sander (Ennepetal) und Josef Ferstl (Hammer) schlugen sich achtbar, verpassten aber erwartungsgemäß eine Platzierung unter den ersten 20. Sander, der als Siebter in der Abfahrt eine gute Leistung geboten hatte, belegte Rang 23, Ferstl Rang 25.
Bank mit schwerem Sturz
Für Hirscher war es das zweite WM-Einzel-Gold nach dem Slalom-Sieg bei der WM 2013 in Schladming, für Österreich das dritte bei dieser WM nach den Erfolgen von Anna Fenninger sowie Hannes Reichelt in den Super-G-Rennen.
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Die Medaillenanwärter Romed Baumann (Österreich), Alexis Pinturault (Frankreich) und Carlo Janka (Schweiz) belegten die Plätze vier bis sechs. Olympiasieger Sandro Viletta aus der Schweiz war verletzungsbedingt nicht am Start.
Ein furchterregender Sturz von Medaillenanwärter Bank hatte zunächst den Beginn des Wettbewerbs überschattet. Der 34 Jahre alte Tscheche hatte am Richtungstor am Zielsprung seinen Ski verschnitten und anschließend verloren.
Bank stürzte schwer und blieb im Zielraum zunächst regungslos liegen, hatte aber noch Glück im Unglück: Er kam mit Abschürfungen im Gesicht, einer Gehirnerschütterung und Prellungen am Bein davon.
Die alpine Ski-WM im Überblick