Neureuthers vergebliche Medaillenjagd im RE-LIVE
Während Ted Ligety nach seiner Triumphfahrt im Ekstasemodus Skier und Stöcke in die Luft warf, stand Felix Neureuther enttäuscht daneben.
Der 30 Jahre alte Skirennläufer aus Partenkirchen verpasste beim WM-Riesenslalom in Beaver Creek seine erste Medaillenchance knapp und musste sich mit dem undankbaren vierten Platz zufrieden geben. 0,22 Sekunden fehlten Neureuther auf der "Birds of Prey" schließlich zu Bronze.
"Einer muss auch Vierter werden. Heute war leider ich das. Ich habe im zweiten Durchgang einige Schwünge nicht richtig getroffen", sagte Neureuther geknickt.
"Es ist wunderbar"
Am Sonntag beim Slalom will er nun unbedingt seinen Medaillentraum wahr machen. Dort gilt er als einer der Topfavoriten.
Im Riesenslalom waren das andere - und die lagen schließlich auch vorne. Ligety, Riesenslalom-Olympiasieger von 2014 sowie Weltmeister 2011 und 2013, siegte nach einem spektakulären zweiten Lauf in 2:34,16 Minuten vor Marcel Hirscher aus Österreich (0,45 Sekunden zurück) und Alexis Pinturault (Frankreich/0,88).
Neureuther lag 1,10 Sekunden hinter "Mister Riesenslalom" Ligety zurück, der für den ersten Titel der Amerikaner bei der Heim-WM sorgte.
"Es ist wunderbar. Einer meiner emotionalsten Siege, hier vor dem Heimpublikum. Ich hatte keine so gute Saison - es ist sehr speziell. Wir leben an vielen verschiedenen Plätzen - und dann dürfen wir hier vor der Familie und den Freunden fahren", sagte Ligety freudestrahlend.
Nach dem ersten Durchgang hatte Neureuther noch auf Rang drei gelegen. "Ich habe gewusst, dass ich gut drauf bin und auch im Riesenslalom schnell fahren kann", sagte Neureuther anschließend.
Aufs Podest reichte es dennoch nicht. Da half auch die weltmeisterliche Unterstützung nichts. "Auf geht's! Heute geht was!" twitterte Neureuthers Kumpel Bastian Schweinsteiger kurz vor dem Rennen.
Dopfer: "Im Slalom Vollgas geben"
Nicht so gut lief es auch für Fritz Dopfer. Der 27-Jährige aus Garmisch, dessen Start wegen Rückenproblemen lange Zeit offen war, verbuchte das schlechteste Ergebnis des Winters und landete nur auf Rang 15 (2,85 zurück).
"Das war nicht so, wie ich es mir vorgestellt habe. Jetzt heißt es, im Slalom Vollgas zu geben", sagte Dopfer.
Stefan Luitz (Bolsterlang) bestritt 57 Tage nach einer schweren Muskelverletzung sein erstes Rennen und belegte den 20. Platz (3,67).
Er konnte mit seiner Leistung aber einigermaßen zufrieden sein, zumal er in der vergangenen Woche drei Tage lang mit einem grippalen Infekt das Bett hatte hüten müssen. Es habe "die letzte Power gefehlt", sagte der 22-Jährige.