Das deutsche Ski-Ass Felix Neureuther blickt mit gemischten Gefühlen in Richtung Olympische Spiele 2018 in Pyeongchang, Südkorea. Der 33-Jährige kritisiert das IOC für eine fehlende, klare Position in politischen Angelegenheiten und spricht dem größten Sport-Event der Welt den Charme ab.
"Das IOC muss kritischer und konsequenter werden. (...) Dass man sich positioniert und sagt: Wenn die Situation so brisant bleibt, muss man auch mal überlegen, dass man Olympia besser absagen würde. Und eben nicht nur für Firmen und Sponsoren durchprügelt", betonte Neureuther im Gespräch mit der Bild am Sonntag.
Dabei sprach der frischgebackene Vater einer Tochter vor allem die Vergabe der Spiele an Südkorea an: "Die Austragungsorte, die Tatsache, dass sogar in Österreich das Land Tirol gegen Olympia ist - all das macht mich nachdenklich und traurig."
Die Spiele hätten ihren Charme verloren. Auch, weil durch ein Überangebot an Sportarten die Wertigkeit einer Goldmedaille verloren gegangen sei: "Ein Schwimmer kann zehnmal Gold holen, ein Langläufer was weiß ich wie oft."
So sei auch die Euphorie und Gier beim Nachwuchs abhandengekommen. Selbst Neureuthers Gold-Traum ist ihm nicht mehr so wichtig wie er das in jüngeren Jahren war. Dazu trage nicht nur seine Tochter bei, sondern eben auch manch fragwürdige Entscheidung der IOC-Bosse.