"Es ist schade, da es so eng war. Aber dennoch bin ich superhappy", sagte Kühn nach dem besten Ergebnis seiner Karriere in der ARD: "Dass es mit dem Schießen gleich so gut funktioniert, ist super. Es wäre schön, wenn es immer so bleibt."
Auch beim 15-Kilometer-Rennen der Frauen am Nachmittag lag ein deutscher Sieg in der Luft.
Franziska Preuß befand sich bis zum letzten Schuss fehlerfrei auf Kurs erster Weltcup-Sieg, ehe die Bayern die 20. Scheibe dann doch noch stehen ließ und am Ende durch die Strafminute noch bis auf Platz zehn zurückfiel.
Preuß vergibt Sieg mit letztem Schuss
"Beim letzten Schuss war ich vielleicht einen Zacken zu aggressiv. Das ist im Nachhinein zwar ärgerlich, im Großen und Ganzen bin ich aber zufrieden", sagte Preuß im der ARD. Sie lag im Ziel 59,1 Sekunden hinter der fehlerfreien Ukrainerin Julija Dschyma, die sich vor der Polin Monika Hojnisz (+5,9 Sekunden/eine Strafminute) und der Tschechin Marketa Davidova (+16,5/1) durchsetzte.
In Abwesenheit von Doppel-Olympiasiegerin Laura Dahlmeier, die nach einer krankheitsbedingten Zwangspause an ihrer Form feilt und wohl erst im neuen Jahr zurückkehrt, war Franziska Hildebrand (Clausthal-Zellerfeld/2) als 22. die zweitbeste Deutsche. Direkt dahinter landete Nadine Horchler (Willingen/1). Denise Herrmann (Oberwiesenthal/4) belegte Platz 29, Vanessa Hinz (Schliersee/4) landete auf dem 32. Rang. Karolin Horchler (Clausthal-Zellerfeld/2) lief auf den 37. Platz, Anna Weidel (Kiefersfelden/4) auf Platz 66.
Am Vormittag war Kühn wie Fourcade fehlerfrei geblieben, der Dominator der vergangenen Jahre feierte bereits den 71. Weltcup-Sieg seiner Karriere. Rang drei sicherte sich der Österreicher Simon Eder (+19,7), der ebenfalls alle 20 Schüsse im Ziel unterbrachte.
Kühn, dem erst in der vergangenen Saison der Durchbruch in der ersten Liga der Skijäger gelungen war, hatte zuvor nie das Podest erobert. Die vor dem Einzel am Donnerstag beste Platzierung des Bayers war ein fünfter Rang im Massenstart, den er im Januar in Antholz erreichte.
Schempp ebenfalls stark, Peiffer und Doll enttäuschen
Neben Kühn zeigte nur Simon Schempp (Uhingen) eine ansprechende Leistung. Der 30-Jährige hatte sich im Frühjahr bei einem Radunfall an der Schulter verletzt und konnte mehrere Wochen lang nicht schießen - dass er sich nur einen Fehlschuss erlaubte und letztlich Rang fünf belegte, zeugte von seiner Klasse.
Erik Lesser (Frankenhain/2) belegte Platz 23, der frisch gebackene Vater Arnd Peiffer (Clausthal-Zellerfeld/3) lief nur auf den 52. Rang. Benedikt Doll (Breitnau/5) wurde 58., Weltcup-Neuling Philipp Horn (Frankenhain/5) landete auf Platz 77.
Fortgesetzt wird der Weltcup mit dem Sprint der Männer am Freitag und dem der Frauen am Samstag (beide 14.15 Uhr im LIVETICKER). Am Sonntag beenden die Verfolgungsrennen (ab 11.45 Uhr) den Auftakt in die neue Saison. Im Dezember stehen noch Weltcups in Hochfilzen/Österreich (ab 13. Dezember) und in Nove Mesto/Tschechien (ab 20. Dezember) an.