"Wenn ich in Sotschi 20. geworden wäre, hätte ich aufgehört. Aber ich war beste Deutsche und bin immer noch hoch motiviert. Jetzt möchte ich nach Pyeongchang und dort zum Abschluss meiner Karriere sehr gern noch einmal das deutsche Olympiateam als Fahnenträgerin anführen", sagte Pechstein im Gespräch mit Sport Bild.
Bei den Spielen von Sotschi im vergangenen Februar hatte Pechstein eine Medaille verpasst, war Fünfte über 5000 Meter und Vierte über 3000 Meter geworden. Auch dort war sie im Vorfeld als Fahnenträgerin gehandelt worden.
"Es war schon eine Ehre, dass ich für Sotschi als Fahnenträgerin im Gespräch war. Aber es ging völlig in Ordnung, dass es dann Maria Höfl-Riesch gemacht hat. Es waren ihre letzten Winterspiele. 2018 würden es meine siebten und wohl auch letzten Winterspiele sein. Bis dahin werde ich auch komplett rehabilitiert sein", betonte die Berlinerin.
Verhandlung gegen ISU
Am Donnerstag kommt es vor dem Oberlandesgericht in München zur Berufungsverhandlung in ihrem Prozess gegen den Weltverband ISU. Die deutsche Winter-Rekordolympionikin will knapp vier Millionen Euro: "Ich habe nicht gedopt, deshalb kann auch niemand anhand meines Blutbildes einen Dopingnachweis führen. Meine erhöhten Retikulozyten hat mir mein Vater vererbt."
2009 war die Langstrecken-Spezialistin vom Weltverband ISU wegen auffälliger Blutwerte für zwei Jahre gesperrt worden. Sollte sie am Donnerstag kein Recht bekommen, wird sie vor den Bundesgerichtshof ziehen. "Das Fehlurteil von 2009 hat mich bereits Millionen gekostet. Aber ich werde eher arm sterben, als dass ich diesen Kampf nicht bis zum Ende durchziehe", sagte Pechstein.