Olympia: IOC suspendiert Nuzman

SID
Arthur Nuzman bei einer Rede
© getty

Für Carlos Arthur Nuzman wird die Luft immer dünner. Am Freitag reagierte auch das IOC auf die anhaltenden Korruptionsvorwürfe gegen den mittlerweile inhaftierten Organisationschef der Olympischen Sommerspiele 2016 in Rio und suspendierte den 75-Jährigen als Ehrenmitglied des IOC.

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Außerdem wurde Nuzman aus der Koordinierungskommission für die Olympischen Sommerspiele 2020 in Tokio abgezogen. Auch das Brasilianische Olympische Komitee (COB) wurde suspendiert.

Wie das IOC mitteilte, werden die Suspendierungen teilweise oder vollständig aufgehoben, sobald die ungeklärten Governance-Fragen zufriedenstellend beantwortet werden.

Die Exekutive des IOC folgte damit einer Empfehlung der eigenen Ethik-Kommission, die neuerdings vom ehemaligen Generalsekretär der Vereinten Nationen (UN), Ban Ki-moon (73), geleitet wird.

Die Exekutive habe die Ermittlungen gegen Nuzman und vor allem die Vorwürfe um die Vergabe der Olympischen Spiele an Rio im Jahre 2009 zur Kenntnis genommen und diskutiert, hieß es in einer Mitteilung.

Nuzman in Brasilien verhaftet

Nuzman war am Donnerstag von der brasilianischen Bundespolizei verhaftet worden. Dem Präsidenten des Nationalen Olympischen Komitees wird neben Geldwäsche und Zugehörigkeit zu einer kriminellen Vereinigung auch vorgeworfen, Stimmen für die Vergabe der Sommerspiele 2016 in der brasilianischen Metropole gekauft zu haben.

Im Mittelpunkt der Untersuchung steht aber vor allem die Zahlung von mindestens zwei Millionen Dollar an den senegalesischen Unternehmer Papa Massata Diack wenige Tage vor der Vergabe der 31. Olympischen Sommerspiele im Oktober 2009.

Der Sohn von Lamine Diack, dem damals als Präsident des Leichtathletik-Weltverbandes stimmberechtigten Mitglied des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), soll mit dem Geld weitere Afrikaner auf die Seite Rios gezogen haben.

Das IOC teilte mit, dass neben Nuzman auch das COB für die Bewerbung Rios verantwortlich sei. Daher werden die üblichen Zahlungen an das Brasilianische Olympische Komitee zunächst eingefroren.

Brasiliens Athleten dürfen starten

Brasiliens Athleten seien von den Maßnahmen jedoch nicht betroffen, sie könnten weiterhin bei den Olympischen Winterspielen im Februar in Pyeongchang/Südkorea eine Mannschaft stellen, die unter brasilianischer Flagge und Hymne startet.

Bezüglich der anhaltenden finanziellen Forderungen des Organisationskomitees 2016 erklärte das IOC, dass man allen Verpflichtungen gegenüber Rio nachgekommen sei. Die finanzielle Beteiligung hätte sogar die vertraglichen Verpflichtungen übertroffen.

Rio 2016 hatte zuletzt immer wieder Zahlungen vom IOC verlangt. Noch im Juli war das Defizit des Organisationskomitees auf rund 30 Millionen Euro angewachsen.

Die Organisatoren hatten sich an das IOC gewandt, weil die Stadt und das Bundesland Rio wegen leerer Kassen angesichts der schweren Krise in Brasilien ihren Zusagen in Höhe von über 26 Millionen Euro nicht nachkommen konnten.

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