Weltrekordler Cheptegei (27:43,63) musste sich mit Silber zufriedengeben, Bronze ging an Jacob Kiplimo (27:43,88) und damit ebenfalls an Uganda. "Auf der einen Seite bin ich sehr glücklich, heute eine olympische Silbermedaille gewonnen zu haben. Und ich würde sagen, dass dies für mich auch als Weltrekordhalter und als Weltmeister etwas ganz Besonderes ist", sagte Cheptegei, der aber auch eingestand, dass er "mit dem Ergebnis wirklich nicht zufrieden" ist: "Weil ich mit der Erwartung hierher gekommen bin, Gold zu gewinnen."
Barega, Vizeweltmeister über 5000 m, hatte in der "Sauna" von Tokio bei knapp 30 Grad und hoher Luftfeuchtigkeit auf der letzten Runde die größten Kraftreserven. Nachdem die Läufer in der ersten Hälfte des Rennens im Bummeltempo unterwegs waren, wurde es auf den zweiten 5000 m immer schneller. Barega setzte dann die entscheidende Attacke auf der letzten Runde und wehrte auf der Zielgeraden den Angriff von Cheptegei noch ab. Rund 200 Meter vor dem Ziel, "war ich sehr zuversichtlich, dass ich gewinnen würde", sagte Barega.
Olympia: Langsamste Siegzeit seit 1992
Obwohl Barega den schnellsten Schluss-Kilometer in der olympischen Geschichte über diese Strecke rannte, war es am Ende die langsamste Siegerzeit seit Barcelona 1992.
2012 und 2016 hatte Mo Farah das längste Stadion-Rennen gewonnen, für Tokio hatte sich der britische Topstar aber nicht qualifiziert. Mit Kenenisa Bekele gewann zuletzt 2008 ein Äthiopier Olympia-Gold über die 25 Runden. "Es ist bekannt, dass wir Sieger über die 10.000 m hatten", sagte Barega: "Ich möchte in Zukunft auch eine Geschichte wie meine früheren Kollegen schreiben." Ein deutscher Läufer war nicht am Start.