Bronze ging an Matthias Mayer aus Österreich (+0,16), dem nach den Siegen 2014 in der Abfahrt und 2018 im Super-G knapp ein historisches Triple misslang. Als bester Deutscher kam Romed Baumann (+1,15) auf Rang 13, Vizeweltmeister Andreas Sander und Josef Ferstl landeten auf den Plätzen 17 und 23. Dominik Schwaiger stürzte schwer, kam aber glimpflich davon.
"Kugelblitz" Feuz (34) ist der vierte Abfahrts-Olympiasieger aus der Schweiz nach Bernhard Russi (1972), Pirmin Zurbriggen (1988) und Didier Defago (2010). Russi und Defago hatten die 2950 m lange Strecke "The Rock" am Berg Xiaohaituo gestaltet.
"Es war ein enges, schwieriges Rennen auf einer neuen Strecke. Der schönste Moment war, als Nummer 30 im Ziel war. Dann habe ich den Anruf von meiner Freundin und Tochter bekommen. Da sind dann alle Emotionen hochgekommen", berichtete der glückliche Sieger.
Der 16-malige Weltcupsieger Feuz hatte 2013 nicht zuletzt durch gutes Zureden von Felix Neureuther seine Laufbahn nach einer Knieverletzung fortgesetzt. Clarey wiederum hatte bereits bei der WM 2019 überraschend Silber gewonnen.
Schwaiger wurde an einer kleinen Welle vor einer Steilwandkurve in Höhe der Mittelstation ausgehoben, flog in das Fangnetz und rutschte dann die Piste abwärts. Dabei zog er sich eine Prellung am linken Unterarm und Ellenbogen zu.
Abfahrt der Herren bei Olympia 2022: Endstand
Rang | Fahrer | Zeit |
1 | Beat Feuz | 1:42:69 Minuten |
2 | Johan Clarey | +0.10 |
3 | Matthias Mayer | +0.16 |
4 | Jack Crawford | +0.23 |
2 | Aleksander Aamodt Kilde | +0.51 |
... | ... | ... |
13 | Romed Baumann | +1.15 |
17 | Andreas Sander | +1.43 |
23 | Josef Ferstl | +2.00 |
DNF | Dominik Schwaiger | / |
Abfahrt der Herren bei Olympia 2022 in Peking - Der Liveticker zum Nachlesen
Fazit: Kein Fahrer kann dem Schweizer noch gefährlich werden. Feuz holt damit das erste Gold für die Eidgenossen bei Winterspielen 2022.
Beat Feuz gewinnt olympisches Gold in der Abfahrt!
Albin Tahiri: Der letzte Fahrer an diesem Tag kommt aus Kosovo. Auch er kann Feuz & Co. nicht mehr gefährlich werden. Schön ist, dass der studierte Zahnarzt zumindest noch ins Ziel kommt. Rang 35 für ihn.
Simon Kammerlander Breitfuss: ist ein Österreicher, der für Bolivien an den Start geht. Er war lange auch bei FIS-Weltcups dabei und fällt vor allem durch seinen Anzug auf. Allein für diesen hätte er eine gute Platzierung gewinnen sollen. Wie auch immer, am Ende kommt er als langsamster Fahrer ins Ziel.
Ivan Kovbasnyuk: Nach einem Monegassen und einem Irländer geht nun ein Ukrainer an den Start. Kovbasnyuk fährt wild, aber kommt irgendwie durch. 5.40 Sekunden Rückstand bedeuten Rang 32 für ihn.
Yangming Zhang: Für den ersten Chinesen im Feld ist das Rennen leider schon früh gelaufen. Bereits nach vier Toren rutscht er weg und verpasst die Weiterfahrt.
Adur Etxezarreta: Der Baske fährt ein sehr ordentliches Rennen. Er kommt mit 1.43 Sekunden Rückstand als 17. ins Ziel und setzt sich damit sogar vor Andi Sander.
Vorschau: 13 Fahrer stehen noch oben. Doch keiner davon wird Feuz, Clarey und Mayer mehr gefährlich werden. Das olympische Podest steht so gut wie fest.
Kjetil Jansrud: wollte nach seinem schweren Sturz heute eigentlich sein Comeback geben. An den Start gegangen ist er in der Abfahrt aber nicht.
Josef Ferstl: ist der letzte deutsche Fahrer in diesem Olympia-Rennen. Trotz relativ spezieller Linie muss er viel gegendrücken und gerät in Rückstand. Im unteren Teil fährt er sehr konservativ. Am Ende ist es für ihn der 21. Rang.
Stefan Rogentin: Beim ersten Olympia-Training fuhr er Bestzeit. Kann er Feuz noch einmal gefährlich werden? Nein. Im oberen Teil hat er Bestzeit, doch kurz darauf treibt es ihn raus. Bereits im mittleren Teil hat er über eine Sekunde Rückstand. Er kommt als 20. ins Ziel.
Broderick Thompson: Der Kanadier kommt gut ins Rennen, stürzt dann aber im Laufe seiner Abfahrt. Er hat sich glücklicherweise nicht schwerer verletzt.
Johan Clarey: Der vielleicht letzte große Mitfavorit? Oben gewinnt er wie viele vor ihm Zeit und bleibt in den Zwischenzeiten vorn. Clarey wird aber leicht ausgehoben und springt zu weit seitlich. Im Gleitteil bleibt er vorn und wird Zweiter! Das könnte eine Medaille für den Routinier sein!
Marco Odermatt: Beim Schlüsselsprung im oberen Abschnitt wird er zu weit rausgetragen, doch dann holt er sogar Zeit auf. Odermatt fährt wie Feuz sehr eng. Dennoch verliert er fast sieben Zehntel. Zu viel. Am Ende ist es nach vielversprechendem Beginn "nur" Rang sechs.
Dominik Paris: Im oberen Teil fährt er absolute Bestzeit. Unten setzt er den Ski aber etwas zu hart in den Schnee - Paris verliert Zeit. Das ist Rang fünf für ihn.
Romed Baumann: Nur 15 Hundertstel hat er oben Rückstand und nimmt viel Geschwindigkeit mit. Seine Linie ist deutlich enger, da ist er gut gefahren. Auch unten fährt er ordentlich, aber eben nicht überragend. Das ist Rang sechs mit 1.15 Sekunden Rückstand.
Beat Feuz: Oben stark gefahren und im Mittelteil sehr direkt. Da hat er viel Geschwindigkeit mitgenommen. Beinahe hebt es ihn an Schwaigers Sturzstelle aus, anschließend kommt er etwas zu weit hinaus. Feuz kommt als dennoch als erster ins Ziel. Bestzeit!
Jack Crawford: Sensationell! Der Kanadier reißt nach einer ganz starken Fahrt die Arme in die Höhe. Nur 7 (!) Hundertstel trennen ihn von Mayer. Starke Fahrt!
Aleksander Aamodt Kilde: Jetzt der Topfavorit. Im oberen Teil holt er viel Zeit raus und driftet auch gut an. Kilde gleitet gut, springt weit, aber verliert Zeit. Mayer ist in den Schlüsselstellen deutlich besser gefahren. Teilweise wird Kilde stark ausgehoben. Rang zwei mit 0.35 Sekunden Rückstand.
Matthias Mayer: Einer der Topfavoriten. Schon am Start ist er eine halbe Sekunde zurück. Doch dann ist er auf einmal auf vier Hundertstel dran. In der Schlüsselstelle fährt er sehr eng und mit viel Mut. Mit 105 km/h gleitet er ins Ziel und verbessert Kriechmayrs Bestzeit um sechs Zehntel. Stark!
Matteo Marsaglia: Wie ein Fuchs fährt er im oberen Teil und macht Zeit gut, doch Kriechmayrs Zeit bleibt das Maß aller Dinge. Dann vermeidet er einen Sturz nur ganz knapp und kann sich auf einem Ski ausbalancieren. Beim Gleiten kommt er noch etwas heran. Rang zwei.
Andreas Sander: Der nächste Deutsche. Er kommt gut und schnell durch den oberen Teil und ist ganz nah dran. 44 Meter weit springt er und driftet dann gut um die Kurve, das war gut. Am Ende ist seine Linie etwas zu weit und auch im Gleitstück kann er nichts mehr rausholen. 0.67 Sekunden Rückstand und vorerst Rang zwei.
Daniel Hemetsberger: Auch er hat im oberen Teik einen Bock und fährt daraufhin aggressiver durch den Mittelabschnitt. Sein Rückstand stabilisiert sich bei acht Zehnteln, am Ende sind es 1.14 Sekunden.
Chirstoph Innerhofer: Raus! Der Italiener verliert ganz oben die Richtung und wird ausgehoben. In der Luft kann er nicht mehr reagieren und verpasst das Tor. Kriechmayr bleibt der einzige Fahrer ohne Fehler.
Bryce Bennett: Weiter geht's, das Rennen wurde fast 15 Minuten wieder freigegeben. Bereits zu Beginn tut er sich schwer und sammelt Rückstand. Schwaigers Sturzstelle hebt ihn ebenfalls aus. Anschließend hat er viel Mühe, das Tor zu bekommen. Bennett war nah an Kriechmayr dran, doch sein Rennen beendet er mit 0.80 Sekunden Rückstand.
Unterbrechung: Im ZDF hat sich DSV-Sprecher Ralph Eder zu Schwaigers Sturz geäußert. Erste Informationen zur Verletzung hat er nicht. "Die Erstversorgung ist eingeleitet, der Teamarzt von den Damen kommt als Hilfe dazu", sagte er.
Dominik Schwaiger: Nach kurzer Unterbrechung aufgrund eines kaputten Tors, darf der Deutsche auf die Strecke. Im oberen Teil nimmt er sehr viel Tempo raus und verliert dadurch Zeit. Im Mittelteil hebt es Schwaiger jedoch aus und ins Fangnetz. Er bleibt auf der Strecke verletzt liegen. Die Betreuer eilen zu Schwaiger und behandeln ihn im Schnee. Nun wird er mit dem Akia nach unten transportiert. Beim Aufprall im Netz ist er offenbar mit dem Arm hängen geblieben. Vorerst gibt es 10 Minuten Unterbrechung.
Vincent Kriechmayr: Bereits zu Beginn nimmt er viel Tempo auf und nimmt auch die Sprünge gut. Im Mittelteil fährt er sehr eng und mit viel Zug, dann gleitet er ins Ziel. 1:43 Minuten ist die erste Richtzeit.
Start: Auf geht's in die Peking-Abfahrt. Vincent Kriechmayr macht den Auftakt, bereits an Stelle 2 darf der deutsche Dominik Schwaiger auf die frische Piste. Norwegens Superstar Aleksander Aamodt Kilde geht als elfter ins Rennen. Insgesamt erleben wir 43 Fahrer. Darunter auch Athleten aus Chile, Monaco, Bolivien und Israel.
Abfahrt der Herren bei Olympia 2022 in Peking heute im Liveticker - Vor Beginn
Vor Beginn: Das Rennen hätte eigentlich gestern bereits über die Bühne gehen und den Kampf um die Medaillen für die Skirennfahrer eröffnen sollen. Weil der Wind jedoch zu stark war, musste die Abfahrt abgesagt werden. Nun soll der Wettkampf nachgeholt werden. Am deutschen Team hat sich nichts geändert. Auch heute gehen Romed Baumann, Dominik Schwaiger, Andreas Sander und Josef Ferstl an den Start.
Vor Beginn: Um 5 Uhr wird das erste Speedrennen im Nationalen Ski-Alpin-Zentrum Xiaohaituo eröffnet.
Vor Beginn: Herzlich willkommen zum Liveticker der Herren-Abfahrt im Rahmen der Olympischen Spiele in Peking.
Abfahrt der Herren bei Olympia 2022 in Peking heute im TV und Livestream
Eurosport und das ZDF sind die beiden Sender, die die Abfahrt der Herren im Free-TV übertragen. Geht es um die Übertragung im Livestream, gesellt sich auch die ARD dazu. Dabei sind die Streams des ZDF und der ARD gratis abrufbar, für den Eurosport-Livestream wird hingegen ein Abonnement benötigt.
Ebenso ist der Eurosport-Livestream auch via Joyn PLUS+ oder DAZN freischaltbar.
Ski alpin bei Olympia 2022: Der Zeitplan in Peking
Datum | Uhrzeit | Wettkampf |
7. Februar | 5 Uhr | Abfahrt der Herren |
7. Februar | 2.30 Uhr und 7.30 Uhr | Riesenslalom der Damen |
8. Februar | 4 Uhr | Super-G der Herren |
9. Februar | 3.15 Uhr und 6.45 Uhr | Slalom der Damen |
10. Februar | 3.30 Uhr und 7.15 Uhr | Alpine Kombination der Herren |
11. Februar | 4 Uhr | Super-G der Damen |
13. Februar | 3.15 Uhr und 6.45 Uhr | Riesenslalom der Herren |
15. Februar | 4 Uhr | Abfahrt der Damen |
16. Februar | 3.15 Uhr und 6.45 Uhr | Slalom der Herren |
17. Februar | 3.30 Uhr und 7.15 Uhr | Alpine Kombination der Damen |
19. Februar | 4 Uhr | Teamwettbewerb |