In einem packenden Finale von Paris bezwingt Novak Djokovic den Spanier Carlos Alcaraz - und schließt die letzte große Lücke in seiner Titelsammlung.
Als Novak Djokovic endlich auf dem Olymp angekommen war, bahnte er sich mit der serbischen Fahne in der Hand den Weg zu seiner Familie. Die Tränen liefen ihm übers Gesicht, sein ganzer Körper zitterte, und als er endlich die Box seiner Liebsten erreicht hatte, drückte er Tochter Tara ganz fest an sich.
Der 37-Jährige hatte den spanischen Überflieger Carlos Alcaraz entzaubert und im fünften Anlauf olympisches Gold gewonnen - es war der letzte große Einzeltitel, der Djokovic noch fehlte.
"Das ist das Größte, das ich in meinem Sportlerleben je erreicht habe", sagte Djokovic, als er am Sonntag um 17.01 Uhr am Ziel war. Im Hexenkessel von Roland Garros triumphierte er vor 15.000 Zuschauern, darunter IOC-Präsident Thomas Bach und die frühere Tennis-Queen Serena Williams, nach zeitweise faszinierenden 2:50 Stunden 7:6 (7:3), 7:6 (7:2) gegen seinen 16 Jahre jüngeren Rivalen und krönte sich zum ältesten Einzel-Champion seit dem Olympia-Comeback des Tennissports 1988.
"Ich habe fast zwei Jahrzehnte lang auf diese Chance gewartet", sagte Djokovic vor seinem ersten Olympia-Finale. 2008 hatte der Grand-Slam-Rekordsieger Bronze geholt, es blieb 16 Jahre lang seine einzige Medaille. Djokovic gelang zudem die Revanche gegen Alcaraz für das klar verlorene Wimbledonfinale drei Wochen zuvor.