Für Biles endeten die Sommerspiele daher mit einer doppelten Enttäuschung. Im Boden-Wettbewerb wurden die beiden Patzer der dreimaligen Weltsportlerin von den Kampfrichterinnen mit 0,6 Punkten Abzug bestraft. Aus dem angestrebten achten Olympiagold wurde nichts, weil Biles zweimal bei Landungen mit beiden Füßen die Bodenfläche verlassen musste.
Auf dem Weg zum angestrebten olympischen Rekord war Biles aber schon rund zwei Stunden zuvor am Schwebebalken entscheidend gestolpert. Nach ihrem Sturz bei einem Überschlag nahm die nur 1,42 Meter große Athletin ihre Wertung mit versteinerter Miene entgegen - es war klar: Die neun Goldmedaillen, die bislang nur die ehemalige sowjetische Turnerin Larissa Latynina sowie die US-Schwimmerin Katie Ledecky gewonnen hatten, würde Biles in Paris nicht mehr erreichen können.
Gold auf dem "Zitterbalken" holte die Italienerin Alice d'Amato (14,366). Silber ging an die Chinesin Zhou Yaqin (14,100), Bronze gewann Manila Esposito aus Italien (14,000). Deutsche Athletinnen hatten sich für die Final-Wettkämpfe der besten Turnerinnen am Montag nicht qualifiziert, die ehemalige Weltmeisterin Pauline Schäfer-Betz aus Chemnitz scheiterte am Balken in der Vorrunde.