"Gibt Parallelen zwischen Messi & mir"

Von Interview: Dominik Stenzel
Noel Ott (l.) mit Fußball-Legende Eric Cantona
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SPOX: Was sollte ein guter Beachsoccer-Spieler mitbringen?

Ott: Man sollte eine gewisse Grundschnelligkeit haben, dazu muss man natürlich mit dem Ball umgehen können. Auf hohem Niveau ist es außerdem enorm wichtig, topfit zu sein. Ohne eine gute Kondition geht im Sand nichts.

SPOX: Würde einem Profi-Fußballer die Umstellung vom Rasen auf den Sand schwer fallen?

Ott: Der Untergrund macht natürlich einen großen Unterschied aus. Daher denke ich, dass die Umstellung von Sand auf Rasen auf jeden Fall nicht leicht wäre. Die meisten Fußballprofis könnten wahrscheinlich nicht sofort auf hohem Beachsoccer-Niveau mithalten. Mit einem gewissen Training würden jedoch einige auch auf Sand eine gute Rolle spielen.

SPOX: Wer wäre denn prädestiniert?

Ott: Ich könnte mir Neymar sehr gut im Sand vorstellen. Viele Brasilianer haben Beachsoccer einfach im Blut. Neymar ist technisch überragend und besitzt auch diesen gewissen Spielwitz, den man beim Beachsoccer braucht.

SPOX: Wird man als Beachsoccer-Spieler eigentlich von den "normalen" Fußball-Profis ernst genommen oder eher belächelt?

Ott: Mein Kontakt zu Fußballprofis hält sich in Grenzen, deshalb kann ich das nicht genau sagen. Aber die paar früheren Kollegen aus Grasshoppers-Zeiten, die nun im Profifußball aktiv sind, sind eher stolz darauf, wie weit ich es gebracht habe. Die erkennen meine Leistung auf jeden Fall an.

SPOX: Lassen Sie uns über die anstehenden European Games sprechen, die ihre Premiere feiern. Was erwarten Sie von dem Ereignis und insbesondere vom Beachsoccer-Turnier?

Ott: Zunächst einmal finde ich es einfach toll, dass so viele verschiedene Sportarten vertreten sind. Was Beachsoccer angeht: Wir haben bereits Bilder von der Arena gesehen und auch von dem Athleten-Dorf, wo wir wohnen werden. Wir waren fast ein wenig sprachlos, deshalb sind unsere Erwartungen auch dementsprechend hoch.

SPOX: Traumstrände wie an der Copacabana sind in Baku allerdings nicht ganz zu erwarten. Was für eine Rolle spielt die Kulisse?

Ott: Natürlich macht es einen Unterschied, ob wir an der Copacabana spielen oder an einem Strand, der nicht ganz so bekannt ist. Vergangenes Jahr hat allerdings bereits die Europameisterschaft in Baku stattgefunden, wir verloren übrigens erst im Finale gegen Spanien. Ich muss sagen: Die Erinnerungen an die Stadt sind gut, die Verhältnisse insgesamt auch. Der Strand ist toll, es herrscht warmes Klima. Deshalb denke ich nicht, dass es ein Nachteil ist, dass der Strand von Baku nicht ganz so berühmt ist.

SPOX: Mit welchen Zielen geht die Schweiz an den Start?

Ott: Das Mindestziel ist es, eine Medaille zu holen. Wenn es am Ende Gold wird, hätten wir nichts dagegen (lacht). Wir sind definitiv bereit.

SPOX: Nach den European Games steht direkt das nächste Highlight an. Am 9. Juli beginnt in Portugal die Weltmeisterschaft. Ist Baku dafür eher eine Art Vorbereitung?

Ott: Den Stellenwert der beiden Turniere zu vergleichen ist schwer, denn die European Games finden ja das erste Mal statt. Natürlich ist es deshalb gut zu sehen, wie weit die anderen Mannschaften vor der WM sind. Spanien und Russland sind in Baku am Start. Die gehören bei der WM sicherlich zu den Topfavoriten. Wir werden in Aserbaidschan sehen, ob wir auf dem richtigen Weg sind.

Seite 1: Ott über Messi und den Weg zum Beachsoccer

Seite 2: Ott über Neymar und die European Games

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