Kaum hatte Marcel Hacker nach seinem letzten Platz im Finale der olympischen Regatta die Ziellinie überquert, als sein Blick auch schon in Richtung der Zuschauertribüne wanderte. Der Skiff-Weltmeister von 2002 zuckte mit den Schultern und hob die Arme, als ob er sich bei seiner Frau Katina entschuldigen wollte, dass am Ende fast 13 Sekunden Rückstand auf den siegreichen Mahe Drysdale fehlten?
Mitnichten. "Ich habe gefightet bis zum letzten", sagte der 35-Jährige, nachdem er illegalerweise an der Rückseite der Tribüne geankert hatte, um sich möglichst schnell Trost von der Ehefrau abzuholen. "Ich kann auf jeder Bahn schnell fahren, aber heute hat es einfach nicht ausgereicht", zollte Hacker der enorm starken Konkurrenz Tribut.
Enorm hohes Tempo
In einem engen Rennen hatte Hacker auf der ersten Hälfte der Strecke noch mitgehalten, musste schließlich aber dem enorm hohen Tempo, das Drysdale und dessen ärgster Rivale Ondrej Synek (Tschechien) vorlegten, Tribut zollen. Nach 1.500 Metern schon weit abgeschlagen, kämpfte sich der Frankfurter noch einmal zurück und kam auf den letzten Metern sogar noch einmal nahe an den fünftplatzierten Aleksandar Aleksandrov aus Aserbaidschan heran.
Von einer Enttäuschung wollte Bronzemedaillengewinner von 2000 nichts wissen: "Ich bin durch die Hölle gegangen und kann vier erfolgreiche Jahre abschließen", sagte Hacker erhobenen Hauptes. Schämen muss sich der 35-Jährige jedenfalls für nichts. Bereits die Finalteilnahme bedeutete für den Olympia-Dritten einen großen Erfolg, nachdem er 2004 und 2008 bereits im Halbfinale ausgeschieden war.