Der Superschwimmer vergoldete sein letztes olympisches Einzelrennen. Der 27-Jährige schaffte über 100 Meter Schmetterling noch einmal das ungewöhnliche Triple, den Sieg über diese Distanz bei drei aufeinanderfolgenden Spielen. 17. Olympia-Gold und die insgesamt 21. Medaille bei Sommerspielen - ein unglaubliche Bilanz.
Einen Abend zuvor hatte Michael Phelps erneut Geschichte geschrieben: Als erster Schwimmer schafft er es, drei olympische Goldmedaillen in Folge auf der gleichen Strecke zu gewinnen.
Und so ganz nebenbei nahm er über 200 Meter Lagen noch Revanche an Landsmann Ryan Lochte.
"Lochte ist einer der härtesten Konkurrenten, gegen die ich je geschwommen bin", sagt Phelps. Zum Auftakt hatte er die 400 Meter Lagen gegen Lochte verloren; war sogar als Vierter ohne Medaille geblieben.
Dann hatte er mit der Freistilstaffel den Olympia-Rekord der früheren russischen Kunstturnerin Larissa Latynina geknackt, die zwischen 1956 und 1964 insgesamt 18 Medaillen gewonnen hatte.
Die Lagen-Staffel ist Phelps' letztes Rennen
Michael Phelps ist aber ein Anderer als damals in Peking. 2008 war er nur fokussiert auf seine acht Olympiasiege. "Supermann", "Überirdischer" - die Superlative schienen für den Mann aus Baltimore auszugehen. In London genießt er jetzt jeden Augenblick, weil er weiß, danach ist Schluss. "Samstag ist definitiv mein letztes Rennen. Ich werde auch nicht danach irgendwelche Master-Wettkämpfe schwimmen."
Vor acht Jahren in Athen hatte Phelps seinen olympischen Triumphzug begonnen. Seitdem hat er 17 Mal Gold, zwei Mal Silber und zwei Mal Bronze gewonnen und ist der erfolgreichste Medaillensammler bei Olympischen Spielen.
Als Zugabe erhielt Phelps danach einen Anruf von US-Präsident Barack Obama, der ihm gratulierte und sogar Grüße an Mutter Deborah ausrichtete.
Noch ein weiteres Gold hat der 26-malige Weltmeister zum Abschluss am Samstag mit der Lagenstaffel so gut wie sicher. Dann endet die Ära des großen Michael Phelps, der schon einen neuen Dauer-Rivalen für Lochte im Blick hat. "Chad de Clos - dieser südafrikanische Junge ist wirklich gut."
Und bei den Frauen? Da ist längt die "Misses" Phelps aufgetaucht. Die erst 17-Jährige Missy Franklin hat sich diesen Spitznamen mit ihrem dritten Olympiasieg in London verdient. Sie schwamm fünf Minuten vor Phelps über 200 Meter Rücken zum Weltrekord.