Erst ein Stromausfall im Stadion, dann eine deutsche Mannschaft unter Hochspannung: Die Hockey-Männer haben bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro auch nach dem dritten Spiel eine reine Weste.
Das Team von Bundestrainer Valentin Altenburg besiegte am Dienstag Außenseiter Irland mit 3:2 (1:1) und kann auf dem Weg zum erhofften Gold-Hattrick bereits fürs Viertelfinale planen.
Das Spiel hatte mit einem Kuriosum begonnen: Plötzlich wurde die Videowand schwarz - und auch vom Band kam kein Ton mehr. Also stimmten Kapitän Moritz Fürste und Co. die deutsche Nationalhymne A cappella an und sangen sie voller Inbrunst und gut hörbar im ganzen Stadion.
Viel Leidenschaft dann auch im Spiel. Fürste (13., 38.) mit zwei Strafecken und Martin Zwicker (42.) trafen für den Olympiasieger von 2008 in Peking und 2012 in London, der zuvor bereits Kanada (6:2) und Indien (2:1) besiegt hatte. Eugene Magee (26.) erzielte das zwischenzeitliche 1:1 für Irland, Michael Darling noch den Anbschlusstreffer (59).
Gegen die "Boys in Green" überzeugte Deutschland rund 24 Stunden nach dem Last-Minute-Sieg gegen Indien in der ersten Hälfte mit schnellem Passspiel und starker Mentalität. "Bei Olympia fällt es uns nicht schwer, auch die vermeintlich leichten Gegner ernst zu nehmen", hatte Torhüter Nicolas Jacobi vor dem Duell gesagt. Dies zeigte sich auch auf dem blauen Kunstrasen.
Hauke zieht die Fäden
Der ehemalige Welthockeyspieler Tobias Hauke zog im Mittelfeld geschickt die Fäden und initierte eine Angriffswelle nach der nächsten, die auf Irlands Keeper David Harte zurollte. Doch auch die die Underdogs kamen zu ihren Chancen und deckten die eine oder andere Lücke in der deutschen Deckung auf.
Die verbleibenden Vorrundenspiele steigen gegen Argentinien am Donnerstag und gegen den Erzrivale Niederlande am Freitag. Am Mittwoch sind bereits wieder die deutschen Frauen im Einsatz. Das Team von Bundestrainer Jamilon Mülders trifft auf Südkorea und will seine Ausgangsposition für das Viertelfinale nach dem Sieg gegen Neuseeland (2:1) und dem vorherigen Punktgewinn gegen China (1:1) weiter verbessern.
"Wir entwickeln uns von Spiel zu Spiel", sagte Mülders in einer ersten Zwischenbilanz zufrieden. Spanien (Donnerstag) und Topfavorit Niederlande (Samstag) sind nach dem Korea-Duell die verbleibenden Kontrahenten in der Vorrunde für die deutschen Damen.