Es sei "schockierend" gewesen, schrieb Bach bei Twitter: "Solch ein Verhalten ist bei Olympischen Spielen nicht zu akzeptieren." OK-Chef Mario Andrade meinte: "Als Brasilianer und Sportfans glauben wir nicht, dass Buhrufe die richtige Haltung sind."
Weltrekordler Lavillenie hatte im Wettkampf gegen Lokalmatador Thiago Braz da Silva verloren und sich wegen der feindseligen Stimmung im Olympiastadion von Rio zu einem unüberlegten Vergleich hinreißen lassen. "1936 war die Menge gegen Owens. Seitdem habe ich so etwas nicht mehr gesehen, sagte Lavillenie, ehe er sich später entschuldigte.
Dialog soll intensiviert werden
Bei der Siegerehrung am folgenden Tag buhten erneut einige Zuschauer im spärlich besetzten Stadion, Lavillenie liefen Tränen über die Wangen. "Das war ekelhaft. Es fehlte jegliches Gespür für Fair Play", sagte Lavillenie. Anschließend besuchten ihn Bach, Weltverbands-Präsident Sebastian Coe und Stabhochsprung-Legende Sergej Bubka in den Katakomben.
Andrada sagte: "Wir arbeiten daran, den Dialog mit den brasilianischen Zuschauern über die Sozialen Medien zu intensivieren." Der Stabhochsprung-Wettkampf habe besondere Emotionen geweckt: "Wir müssen einen Dialog mit den Fans haben, wir wollen keine Konfrontation."
Die Veranstalter der Sommerspiele hatten bereits in der Tischtennis-Halle um mehr Fairness gegenüber den Athleten gebeten. "Die Sportler haben hart gearbeitet, um hier zu sein. Bitte feuert sie an und buht sie nicht aus", hieß es in einer Mitteilung, die vor den Matches eingeblendet wurde. Auch in anderen Sportarten verhielten sich die brasilianischen Fans teilweise unfair gegen Gegner ihrer Landsleute.