Curling-Teams kämpfen um Halbfinale

SPOX
22. Februar 201007:32
Das deutsche Team um Andrea Schöpp hat von sieben Spielen drei gewonnenGetty
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Am Morgen hatte Deutschlands beste Curlerin den Traum vom olympischen Halbfinale noch abgehakt, am Abend schöpfte sie neue Hoffnung. Andrea Schöpp holte sich mit ihrem Team aus Riessersee durch ein 7:6 gegen Japan den dritten Sieg im siebten Spiel.

Mit zwei weiteren Erfolgen gegen Olympiasieger Schweden und den Olympiazweiten Schweiz könnten die deutschen Damen zumindest noch den Tiebreaker um Platz vier erreichen, der zum Einzug in die Medaillenrunde berechtigt. Das gilt auch für die Füssener Herren um Skip Andy Kapp, die mit der gleichen Bilanz ebenfalls auf dem sechsten Platz im Zehnerfeld liegen.

Kapp hatte die siebte Partie am Sonntag gegen Dänemark 5:9 verloren und darf sich auf dem Eis im Vancouver Centre in den beiden Partien gegen China und Weltmeister Großbritannien keinen Ausrutscher mehr erlauben. Groß war die Ernüchterung bei Andrea Schöpp am Sonntagmorgen nach dem 5:6 gegen Dänemark.

"Das Halbfinale habe ich abgehakt. Theoretisch es ist zwar noch machbar, aber da müsste schon ein kleines Wunder passieren", sagte die siebenmalige Europameisterin, die 1992 in Albertville Gold im Demonstrations-Wettbewerb gewonnen hatte.

Schlafmangel als Grund

Den Grund für die vierte Niederlage hatte Schöpp schnell gefunden: "Wir haben brutal schlecht gespielt, waren einfach nicht konstant." Bei der Ursachenforschung für den Einbruch nach zwei Auftaktsiegen fiel der 44-Jährigen nicht viel ein: "Wenn ich das wüsste. Vielleicht liegt es am mangelnden Schlaf."

Die 17 Jahre alte Stella Heiß, Melanie Robillard und Monika Wagner teilen sich im Olympischen Dorf ein Zimmer. "Monika steht immer früh auf. Dann werden die beiden Jüngeren geweckt. Das ist ungünstig, denn sie brauchen ihren Schlaf, um optimal zu spielen", sagte Andrea Schöpp, die aber betonte: "Wir haben immer nur knapp verloren. Das zeigt, dass wir dran sind."

Aber genau diese Konstellation kommt Schöpp bekannt vor. "Das ist wie ein Deja-vu. In Nagano 1998 war es genauso. Die Niederlagen waren alle ganz knapp, und am Ende waren wir Letzter", sagte die promovierte Statistikerin.

Doch so weit will es Schöpp dieses Mal nicht kommen lassen: "Wir wollen nochmal etwas Gutes zeigen." Zumindest im Spiel gegen Japan war ihr dies schon einmal geglückt.

Vierte Niederlage für Curling-Herren