Das Team von Bundestrainer Uwe Krupp verlor bei den Olympischen Spielen in Vancouver mit 3:5 (1:1, 0:1, 2:3) gegen Weißrussland auch sein drittes Vorrundenspiel und kann nur noch durch ein Wunder die Runde der letzten Acht erreichen.
Die mit sieben NHL-Profis angetretene Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB) belegte in der Gruppe C den letzten Platz und trifft im Play-off-Spiel um die Viertelfinal-Teilnahme am Dienstag auf einen der ganz Großen.
Gegner ist der schlechteste Gruppenzweite, möglicherweise sogar Gastgeber Kanada mit Superstar Sidney Crosby. Bei einem Sieg hätte die deutsche Mannschaft gegen den Erzrivalen Schweiz deutlich bessere Chancen gehabt.
Endlich das erste Tor durch Seidenberg
Vor 16.500 Zuschauern im Canada Hockey Place ging die deutsche Mannschaft durch NHL-Verteidiger Dennis Seidenberg von den Florida Panthers in Führung (6.). Alexej Ugarow (11.), Alexej Kaljuschni (29.) und Sergej Kostizyn (52.) drehten das Spiel.
Doch John Tripp von den Hamburg Freezers (52.) und Marcel Goc von den Nashville Predators (53.) schafften das 3:3. Ruslan Salei (55.) und erneut Kaljuschni (59.) besiegelten die zweite deutsche Niederlage im zweiten Olympia-Duell mit dem Weltranglistenachten.
Schon 1998 in Nagano hatte Weißrussland mit einem 8:2-Sieg der DEB-Auswahl den Weg in die Runde der letzten Acht versperrt.
Greiss mit guten Paraden
Thomas Greiss, der nach dem Intermezzo von Dimitri Pätzold gegen Finnland wieder im Tor stand, hatte die deutsche Mannschaft zunächst vor einem frühen Rückstand bewahrt. Nach einem Abspielfehler von Seidenberg stürmte Konstantin Kolzow allein auf den Torwart der San Jose Sharks zu, der aber den Schuss parierte (4.).
Seidenberg machte seinen Fehler nur knapp zwei Minuten später wieder gut: Die DEB-Auswahl war gerade 13 Sekunden in Überzahl, da traf der Verteidiger nach Vorarbeit seiner NHL-Kollegen Marcel Goc und Marco Sturm zur deutschen Führung. Seidenberg beendete damit nach 125:39 Minuten die Torflaute des Krupp-Teams.
Doch lange freuen durften sich die Deutschen nicht. Nach einem Scheibenverlust von Michael Bakos im Angriffsdrittel steuerte Ugarow alleine auf das deutsche Tor zu und ließ Greiss keine Chance.
Turbulente Schlussphase
Im zweiten Drittel wurden die eingespielten Weißrussen mit zwölf Profis des Spengler-Cup-Siegers Dynamo Minsk immer stärker. Greiss bekam deutlich mehr Arbeit, überzeugte aber wie im Auftaktspiel mit einer fehlerlosen Leistung.
Beim 1:2 war er ohne Chance, als Kaljuschni mit einem Solo die gesamte deutsche Abwehr ausspielte. Die DEB-Auswahl hätte zuvor auch selbst in Führung gehen können. Doch der Kölner Marcel Müller traf nur den Pfosten (24.).Zentimeter fehlten auch Sturm, als er nach schönem Doppelpass mit Goc an Kowal scheiterte, der mit dem Fuß noch an die Scheibe kam (37.). Im Schlussabschnitt überschlugen sich die Ereignisse. Nach dem 1:3 gelang mit einer Energieleistung der Ausgleich. Doch am Ende jubelten die Weißrussen.