Party, Eis und Wrestle-Wiese

Von Martin Gödderz
Bastian Schweinsteiger im Moment seines wohl größten Triumphes
© getty

Beim Empfang vor hunderttausenden Menschen erleben die Fußball-Weltmeister den größten Moment ihrer Karriere, doch auch für SPOX selbst bedeutet die verrückte Party auf der Fanmeile einen absoluten Höhepunkt. Dazu: Tim Wieses WWE-Auftritt in Frankfurt, LeBron James Rückkehr und die Challenge des Jahres. Unsere Video-Highlights 2014.

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Hitzlspergers mutiges Outing

"Ich äußere mich zu meiner Homosexualität, weil ich die Diskussion über Homosexualität unter Profisportlern voranbringen möchte", betonte Thomas Hitzlsperger in einem "Zeit"-Interview Anfang des Jahres und sorgte so für einen prägnantesten Sätze des Jahres. Ein mutiges Outing, das Hitzlsperger zwar erst kurz nach seinem Karriereende vornahm, das aber nicht weniger folgenschwer war.

Der erste deutsche Fußball-Nationalspieler, der sich zu seiner Homosexualität bekennt, einer der ersten Profi-Fußballer überhaupt. In einer Sportart, in der Homophobie auf uns abseits des Platzes noch immer ein großes Thema ist, bedeutete dies einen mutigen Schritt, der von Kollegen und Politik äußerst positiv aufgenommen wurde.

Selbst Großbritanniens Premierminister David Cameron, Fan von Hitzlspergers Ex-Verein Aston Villa, sprach seine Bewunderung aus und sprach von einem "mutigen und wichtigen Schritt". Die Probleme, die der Fußball noch immer mit Homosexualität hat, löste Hitzlsperger durch sein Outing zwar nicht, doch er setzte ein wichtiges Zeichen und brachte in der Folgezeit die Diskussionen weiter in Gang.

Wenn auch nur abseits des Platzes, war es doch eines der Highlights des Jahres, weil der Deutsche Meister von 2007 mit seinen offenen Worten einen wichtigen Schritt zu einem toleranteren Sport getan hat. Vielleicht reagiert ja irgendwann jeder so selbstverständlich auf ein Outing eines Sportlers wie Arjen Robben auf die Äußerung von Hitzlsperger. Der Niederländer meinte nur: "Er ist homosexuell - und? Ich finde es ganz normal und natürlich. Ich kann ja hier auch sagen, ich bin heterosexuell. Ich sehe da kein Problem."

"Wiese the Riese" macht Ernst

Als die ersten Gerüchte um ein Engagement von Ex-Nationalspieler Tim Wiese im Wrestling aufkamen, erntete der Torhüter im Ruhestand noch müde Lacher. Dass Wiese während seiner Zeit nach Hoffenheims Trainingsgruppe 2 das eine oder andere Paket Muskelmasse draufgelegt hatte, war ersichtlich. Aber deswegen gleich Wrestler werden?

Der 33-Jährige zeigte sich aber von Beginn an nicht uninteressiert, auch wenn ein Einstieg ins Wrestling-Business mit enormem Trainingsaufwand verbunden wäre. Aus diesem Grund gab es auch schon von Beginn an skeptische Stimmen aus der Branche. Nichtsdestotrotz war es im November dann soweit: Der "Eraser von der Weser" wurde zum WWE-Event nach Frankfurt eingeladen.

Natürlich erhielt Wiese gleich Plätze in Ringnähe und durfte als Zeitstopper während eines Kampfes agieren. Er wurde allerdings lautstark vom Publikum gefordert und stieg gleich bei seinem ersten Besuch eines WWE-Events auch in den Ring. Ein bisschen Muskeln zeigen, ein wenig in die Kamera lächeln und ein kleines Tänzchen aufführen - Wiese war in seinem Element.

Nach der Veranstaltung wollte "Wiese the Riese" nichts ausschließen und ließ alle Möglichkeiten offen bezüglich eines Wrestling-Engagements. Der 1,93 Meter große Muskelberg wäre der erste Profi-Fußballer, der den Sprung ins Wrestling-Business schafft.

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