Die American League hat das 88. MLB All-Star Game mit 2:1 nach zehn Innings (hier geht's zum BOXSCORE) für sich entschieden. Second Baseman Robinson Cano von den Seattle Mariners machte dabei mit einem Solo-Homerun den Unterschied gegen die National League. Die AL hat damit die eigene Siegesserie im Midsummer Classic auf fünf Spiele ausgebaut.
Die American League ging mal wieder als Sieger im All-Star Game vom Platz. Sichergestellt hat dies Robbie Cano, der mit seinem Homerun die Entscheidung herbeiführte. Zuvor überzeugten vor allem die Pitcher auf beiden Seiten, die über weite Strecken des Spiels wenig bis gar nichts zuließen.
Die erste Führung gelang der American League, die mit diesem Sieg zum fünften Mal in Folge in einem All-Star Game erfolgreich war, etwas glücklich durch ein Bloop-Single von Miguel Sano. Den Ausgleich besorgte schließlich Yadier Molina per Homerun. Für Aufsehen sorgten ein paar Aktionen, die nicht unbedingt mit dem Sport an sich zutun hatten.
Die Reaktionen:
Robinson Cano (AL-Second-Baseman): "Es ist immer gut, etwas Großartiges zu leisten, besonders vor den Augen meiner Familie. Als Kind habe ich Ken Griffey und all den anderen dabei zugeschaut, wie sie zum All-Star Game gekommen sind und MVPS gewonnen haben. Und so ein Gefühl wollte ich auch mal erleben."
Nelson Cruz (AL-Designated-Hitter) ... über sein Foto mit Joe West: "Ich hatte mein Handy auf lautlos, falls mich jemand angerufen hätte. Ich slide immer auf meiner rechten Seite, also wäre alles okay gewesen. Außerdem habe ich eine gute Versicherung."
Der Spielfilm:
Vor dem ersten Pitch: Das 88. All-Star Game steht an und es geht nur noch ums Prestige - und 20.000 Dollar pro Kopf für den Gewinner. Mit Heimrecht in der World Series hat die Nummer hier nichts mehr zu tun.
Rein sportlich starten die Strikeout-Maschinen Chris Sale (Red Sox) und Max Scherzer (Nationals) auf dem Mound. Die spannende Frage ist, wer sich am ehesten auf die jeweils limitierte Spielzeit einstellen kann - es wollen ja eigentlich alle im Kader ran, besonders, wenn das Spiel keine sportlichen Konsequenzen hat.
Der coolste Moment passierte vielleicht schon vor dem Spiel, denn lateinamerikanische Hall-of-Famer wurden geehrt und warfen kollektiv den zeremoniellen ersten Pitch. Die Legenden wurden mit stehenden Ovationen begrüßt. Großartig!
1. Inning: Um 2.23 Uhr (MESZ) fliegt endlich der erste Pitch von Scherzer gegen Jose Altuve (Astros) - ein Strike. Am Ende schnappt sich der Pitcher den Grounder und besorgt das erste Out. Los geht's! Direkt danach schafft Jose Ramirez (Indians) ein Single ins Right Field. Scherzer lässt dies kalt: Er striket dann einfach Aaron Judge (Yankees) und George Springer (Astros) aus. Sale macht es ähnlich, lässt aber bei zwei Outs ein Single durch Harper zu, mehr aber nicht. 0:0
2. Inning: Sale pitcht auch noch das zweite Inning und lässt gleich zwei Singles zu, doch nach einem Double Play serviert er sein zweites Strikeout des Spiels und beendet die Bedrohung. 0:0
3. Innnig: Dellin Betances (Yankees) pitcht das Dritte für die AL und schafft zwei schnelle Strikeouts. Doch dann verliert er die Strikezone und lädt die Bases mit Walks gegen Harper und Buster Posey. Daniel Murphy schlägt anschließend jedoch in ein Groundout. 0:0
5. Inning: Mit zwei Outs schlägt Jonathan Schoop (Orioles) ein Double die Linie im Left Field entlang und setzt Pitcher Alex Wood (Dodgers) damit unter Druck. Es folgt Miguel Sano (Twins), der einen Blooper ins kurze Right Field genau zwischen drei Fielder platziert - ein RBI-Single, der erste Run des Spiels! 1:0 American League
6. Inning: Ausgleich für die NL! Yadier Molina (Cardinals) hämmert einen Solo-Homer in den Bullpen im Right Field - gegen Twins-Pitcher Ervin Santana. 1:1
9. Inning: Red-Sox-Closer Craig Kimbrel macht es spannend, lässt zwei Base Runner zu, beendet das Inning dann aber doch mit einem Strikeout. Wir gehen in Extra Innings - beide Teams haben jetzt noch vier Pitcher auf der Bank. 1:1
10. Inning: Erster Hitter im Zehnten ist Mariners-Second-Baseman Robinson Cano und der hämmert den Ball über den Zaun im Right Field gegen Cubs-Closer Wade Davis. Robbie Cano, don'tcha know? Die Führung für die AL! Um sie nach Hause zu bringen kommt Super-Reliever Andrew Miller (Indians) ins Spiel. Der lässt einen Walk zu, beendet dann aber die Partie. Aus, Ende! 2:1 American League
Der Star des Spiels: Robinson Cano. In einem Spiel, das in Extra Innings und mit nur einem Run Unterschied entschieden wird, ist der Star schnell gefunden - der Mann, der den Run erzielt! Cano (1-2) schlug den Homerun zum Sieg und verdient damit diese Auszeichnung! Wenig überraschend wurde Cano auch zum MVP des Spiels gewählt.
Der Flop des Spiels: Alex Wood. Sicher, Wade Davis gab den entscheidenden Run ab, aber Wood (IP, 2 H, ER) ließ den ersten Run zu und tat dies mit zwei Hits nach zwei Outs. Bei Davis war es wenigstens ein Homer mit keinem Out.
Das fiel auf:
- Der übertragende Sender in den Staaten, FOX, zog alle Register. Selbst Interviews auf dem Feld waren kein Tabu. Vor seinem ersten At-Bat stand Rockies-Lead-Off-Hitter Charlie Blackmon Rede und Antwort. Vor dem zweiten Inning ging dann Alex Rodriguez als Reporter aufs Feld und interviewte gleich drei Spieler nacheinander - während eigentlich das Spiel schon längst wieder hätte laufen sollen. Aber FOX war damit nicht fertig: Im dritten Inning interviewte Kommentator Joe Buck Outfielder George Springer - während des Spiels! Im vierten war dann Bryce Harper dran.
- Zeitverschwendung war also ein großes Thema im Spiel - Fun Fact: Der Home Plate Umpire war "Cowboy" Joe West, der bekannt dafür ist, dass ihm das Spiel nicht schnell genug gehen kann. Verdient hat er seinen Auftritt in Miami aber in jedem Fall, denn vor kurzem absolvierte er erst sein 5000. Spiel in der MLB!
- Der passionierte Country-Sänger West stand dann auch im sechsten Inning im Mittelpunkt: Als Nelson Cruz an die Platte trat, bat er West erstmal um ein Foto mit ihm - Catcher Yadier Molina gab den Fotografen. West machte mit, sichtlich überrascht.
- NL-Manager Joe Maddon (Cubs) ging einen interessanten Weg im zweiten Inning. Normalerweise werden in All-Star Games erstmal die diversen Starting Pitcher eingesetzt, doch Maddon entschied sich als ersten Reliever für einen echten Reliever, nämlich Pat Neshek (Phillies), der ein 1-2-3-Inning hinlegte. Brad Mills auf der anderen Seite machte es dann ähnlich und ließ nach Sale auch einen Setup Man ran (also den Reliever, der normalerweise im achten Inning vor dem Closer zum Einsatz kommt), nämlich Dellin Betances von den Yankees.
- Noch ungewöhnlicher: Während Starter Scherzer nur ein Inning bekam, durfte Carlos Martinez (Cardinals) sogar das dritte und vierte Inning pitchen - auch das kommt eigentlich nie vor im Midsummer Classic. Der blauhaarige Rechtshänder rechtfertigte die Einsatzzeit allerdings mit zwei Shutout-Innings und vier Strikeouts.