These: Michael Jordan macht aus Charlotte einen Titelkandidaten.
Florian Regelmann: Wenn er es mit seiner neuen Rolle ernst meint, kann ich es mir vorstellen. Als General Manager war Jordan in Washington bodenlos schlecht und lag mit fast allen Entscheidungen daneben: Kwame Brown als Nummer eins zu draften, Rip Hamilton für Jerry Stackhouse wegzuschicken. Aber die Rolle als neuer Hauptbesitzer der Bobcats könnte genau die passende sein. Die Tagesarbeit verrichten Coach Larry Brown und General Manager Rod Higgins, zudem ist die Mannschaft bereits gut aufgestellt. Die Defense ist spitze und der Stephen-Jackson-Trade war einer der intelligentesten Deals der letzten Jahre. Dazu kommt jetzt Jordan, der mit seiner Strahlkraft dem Team einen neuen Impuls gibt und einige Tickets mehr verkauft. Die Bobcats können schon nächstes Jahr oben angreifen.
Pascal Hens: Ich glaube ebenfalls daran, dass Jordan mit seinem Namen die Halle voll kriegt und den einen oder anderen Star nach Charlotte lockt. Und die Spieler, die bereits bei den Bobcats sind, werden durch Überfigur Jordan wohl angespornt, eine Schippe draufzulegen. Aber ob das für Titelambitionen reicht? Ich bin skeptisch. Jackson und Gerald Wallace bilden ein Topduo und die Defense ist außerordentlich, auf Dauer ist die Mannschaft jedoch zu inkonstant.
Philipp Dornhegge: Ich weiß noch, wie Jordan vor einiger Zeit Jason Richardson hergenommen hat und an ihm im Eins-gegen-eins demonstriert hat, wie Basketball auszusehen hat. So etwas hilft jedem, dennoch weiß ich nicht, warum Jordan eine entscheidende Rolle spielen soll. Kommen tatsächlich mehr Fans, nur weil der Teambesitzer Michael Jordan heißt? Kommen tatsächlich Stars zu den Bobcats, obwohl Charlotte zu den schäbigsten Standorten der NBA gehört? Daran wird auch Jordan nichts ändern können.
Haruka Gruber: Wenn einer aus den Bobcats einen Titelkandidaten macht, dann ist es Larry Brown und nicht Michael Jordan. Es war eine seiner wenigen guten Entscheidungen, Brown zu verpflichten. Brown bringt Erfahrung mit, hat die richtige Ansprache und steht für eine eigene Spielphilosophie. Und nicht zufällig fädelte der Verein auch erfolgreiche Trades ein, seit Brown da ist. Er hat trotz des Desasters in New York weiter das Feuer, das Jordan abgeht. Es ist ein offenens Geheimnis, dass Jordan faul ist und nie wie ein Bürotier arbeiten wird. Mark Cuban setzt sich mit ganzem Herzen für Dallas ein und ist deswegen der Motor für die tolle Entwicklung der Mavs. Deswegen gehen auch Spieler gerne nach Dallas. Jordan fehlt dieser Enthusiasmus.
These 1: Dallas ist wirklich so gut, wie es die 13-Sieges-Serie aussagt.
These 3: Die Lakers stecken in Problemen.
These 4: San Antonio verpasst ohne Tony Parker die Playoffs.
These 5: Der Fall Allen Iverson zeigt: Die NBA hat als soziale Insitution versagt.