These: Miami holt in den nächsten fünf Jahren mehr Titel als die Lakers.
Michael Wilbon: Meine klare Antwort: Ja! Und zwar ganz locker. Die Zeit der Lakers läuft ab, Phil Jackson hat schon gesagt, dass er nach der Saison aufhören will. Kobe Bryant ist wie alt? 32? Zugegeben, dieses Jahr wird er wohl seinen sechsten Ring holen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Miami jetzt schon eingreifen kann. Sie werden L.A. oder Boston nicht schlagen. Aber drei Titel in den nächsten vier Jahren sind realistisch für die Heat. Heißt das im Umkehrschluss, dass LeBron irgendwann auf Kobes Level sein wird? Nicht wirklich. Dazu müsste er in den nächsten sieben, acht Jahren sechs Meisterschaften gewinnen.
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Haruka Gruber: Meine klare Antwort: Nein! Ist klar, dass viele Aspekte gegen die Lakers sprechen: das Alter, Jacksons bevorstehender Rücktritt, die wachsende Konkurrenz im Osten mit Miami, Chicago, Orlando und vielleicht New York. Zumal der Salary Cap der Lakers bis 2013 ausgereizt ist und einen Umbruch der Mannschaft erschwert, weil zum Beispiel Ron Artest und Luke Walton bis dahin zusammen 13 Millionen Dollar pro Jahr verdienen. Dennoch besitzen die Lakers etwas, was die Heat nicht einfach so kaufen können: Eine Kultur des Gewinnens. Jacksons Weggang wäre bitter, aber auch ohne ihn strömt aus jeder Pore der Franchise dieses tiefsitzende Selbstverständnis, Titel gewinnen zu müssen - und zu können. Das ist unbezahlbar. Dass dieses Jahrtausend von den Lakers, den Spurs, den Celtics und für eine kurze Zeit den Pistons dominiert wurde, ist kein Zufall. Miami hingegen muss erst als Franchise wachsen und eine eigene Identität entwickeln, bevor man von einer, geschweige denn von mehreren Meisterschaften sprechen kann.
Philipp Dornhegge: Ich bin mir gar nicht so sicher, ob Miami überhaupt eine Dynastie - und sei es nur eine kleine - wird. Klar muss man damit rechnen, dass LeBron irgendwann seinen ersten Ring gewinnt, aber garantiert ist auch das absolut nicht. So lange die mittlerweile bekannten Schwächen, die Point-Guard- und Center-Position, nicht ausgemerzt werden, sind die Heat ein Titelkandidat, aber nicht unbedingt der Topfavorit. Auch wenn die Lakers, insbesondere aber die Spurs und Celtics in naher Zukunft abbauen werden, gibt es immer noch Teams wie Orlando, Chicago, Utah oder Oklahoma City, die jung und sehr gut aufgestellt sind. Ich kann mir schon vorstellen, dass es Miami auch die nächsten Jahre sehr schwer haben wird. Vielleicht ist das aber auch nur Wunschdenken...
Florian Regelmann: Meiner Meinung nach muss man die nächsten fünf Jahre zweigeteilt sehen. Diese Saison - und dann die nächsten vier. Trotz des langen Winning-Streaks, bei dem Miami fast ausschließlich Luschenteams geschlagen hat, sind die Heat in dieser Saison noch nicht soweit, um die Lakers oder Celtics zu schlagen. Sehe ich einfach nicht. Was ich aber durchaus sehe, sind mindestens zwei Heat-Meisterschaften in den nächsten vier Jahren nach dieser Saison. Selbst wenn die Lakers in dieser Saison noch mal zuschlagen sollten, was passiert in der Post-Phil-Jackson-Ära? Da wird es definitiv einen Bruch geben. Genauso werden die Celtics Probleme bekommen. Miami wird sich dagegen immer besser finden, sich punktuell noch verstärken und dann ab nächster Saison klar im "Driver's Seat" sitzen. Ob das einem jetzt gefällt oder nicht: LeBron wird seine Karriere nicht ohne Championship beenden. Wenn ich Aktien kaufen müsste, würde ich Heat-Aktien kaufen, keine Lakers-Aktien.
These 2: Die Mavs brauchen Melo, um Meister zu werden.
These 3: Die Chicago Bulls stehen vor dem Beginn einer Dynastie.