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"Jordan verwandelt die NBA in eine Freakshow"

SID
Michael Jordan ist wohl der beste Basketballer aller Zeiten
© Getty
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These: Dirk Nowitzki ist der MVP der bisherigen Saison.

Haruka Gruber: Ja. Bei der MVP-Vergabe gibt es zwar keine wissenschaftliche Definition über die Kriterien, aber auf drei Grundvoraussetzungen kann sich jeder einigen. Erstens: Der MVP sollte überragende oder zumindest sehr gute Individual-Statistiken auflegen. Zweitens: Sein Team muss zu den besten der NBA gehören. Und drittens: Bei Abwesendheit des MVP verschlechtert sich das Team deutlich. Auf keinen Spieler passt das Anforderungsprofil so gut wie auf Nowitzki. Erstens: Seine Wurfquote von 52,2 Prozent ist grandios. 22,4 Punkte und 6,7 Rebounds stechen zwar nicht heraus, aber man sollte nicht vergessen, dass er mit 34,2 Minuten so wenig spielt wie seit der Rookie-Saison nicht mehr. Zweitens: Dallas hat die viertbeste Bilanz der NBA. Drittens: Während seiner Verletzungspause wurde jedem deutlich bewusst, dass kein anderes Spitzenteam derart abhängig ist von einem Spieler wie Nowitzki. Auch wenn ihn nach dem Erstrunden-Aus 2007 kein US-Journalist mehr wählen wird: Dirk for MVP!

Dre Voigt: Da muss ich einhaken. Für die erste Saisonhälfte stimme ich Haruka zu, in der Zeit war Dirk tatsächlich der MVP. Dirk kam topfit in die Saison und spielte ungemein effizient. Er braucht nur wenig Ballbesitz, um ein Spiel zu dominieren. Dennoch geht meine Stimme an LeBron James. So einen Pick will natürlich keiner machen, aber die Art und Weise, wie er Miami trotz Dwyane Wade zu seinem Team gemacht hat und sich dennoch ins Mannschaftsgefüge integriert hat, finde ich erstaunlich. Ich dachte, er wäre nicht der Typ, der sich zurücknehmen kann. Hinzu kommt natürlich sein Talent: Er punktet, er reboundet, er verteidigt anders als Nowitzki auf einem überragenden Niveau, er schmeißt das Spiel der Heat. Kurz: Er ist der beste Spieler der Liga.

Philipp Dornhegge: So eklig ich LeBron finde: Dre hat recht. Wobei ich einschränken muss: Ich finde gar nicht, dass er sich so sehr als Basketballer verändert hat. In den ersten Wochen wollte er auf Teufel komm raus einen auf Magic Johnson machen, was in die Hose ging. Seitdem spielt er so wie in Cleveland. Wade ist die klare zweite Option, Bosh die Nummer drei, Mike Miller und James Jones bekommen ihre Dreier. Jetzt funktioniert es auch. Tatsache ist: Nach seinem Weggang ist Cleveland die schlechteste Mannschaft seit Menschengedenken. Das beweist LeBrons Wichtigkeit für ein Team. Ich würde mir wünschen, dass er den Award nicht bekommt, aber er hat ihn sich verdient.

Florian Regelmann: LeBron ist vor Nowitzki, mein MVP-Favorit heißt aber Derrick Rose. Bevor jemand einwendet, Rose könne nicht werfen: Mittlerweile hat er sich einen sehr anständigen Wurf angeeignet. Aus der Mitteldistanz sowieso, aber auch von der Dreierlinie ist es mittlerweile okay. Insgesamt gesehen gibt es für mich derzeit keinen Spieler, der auf höherem Niveau Basketball spielt und wichtiger für sein Team ist. Punkt. Es geht derzeit fast unter, dass Chicago fast gleichauf mit Miami und Boston ist, obwohl Joakim Noah verletzt fehlt. Umso sensationeller sind die Leistungen von Rose. Alleine wie der Junge beim West-Coast-Trip Chris Paul und Deron Williams hergespielt hat, war zum Zunge schnalzen. Rose hat offensiv und defensiv einen Schritt nach vorne gemacht und sich auch als echt tougher Leader bewährt. Und die Bulls-Offense funktioniert wirklich nur wegen ihm. Rose ist der klare MVP.

Voigt: Ich unterschreibe alles, was Florian sagt. Deswegen gehört Rose mit LeBron und Nowitzki zu den Top 3. Dennoch bekommt LeBron den Zuschlag: Rose hat nämlich anders als LeBron noch nicht bewiesen, dass er mit dem Druck klarkommt, wenn es in den Playoffs zur Sache geht. Hin und wieder waren herausragende Leistungen dabei, aber noch bin ich nicht überzeugt. Was aber nichts an meiner Wertschätzung ändert: Rose hat es innerhalb eines Sommers geschafft, sich von einem reinen Athleten zu ein einem echten Point Guard zu entwickeln. Das ist eine Leistung, die nicht hoch genug einzuschätzen ist.

These 1: Rip Hamilton wäre die ideale Verstärkung für Dallas.

These 2: Ein Comeback von Michael Jordan würde der NBA gut tun.

These 3: Ein Trade Andrew Bynum/Carmelo Anthony würde die Lakers schwächen.

These 5: Utah steht nach dem Sloan-Rücktritt vor dem Zerfall.

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