NBA

"James & Wade verlieren nicht noch ein Finale"

Von SPOX
Golf-Superstar Martin Kaymer setzt in den Finals auf LeBron James und die Heat
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These: OKC wird Champion

Florian Regelmann: Ja. Die einzigen Zweifel, die ich bei OKC selbst jetzt vor dem Playoff-Start noch hatte, hießen Westbrook und Turnover - sie hingen also sogar kausal zusammen. Aber inzwischen habe ich diese Zweifel nicht mehr. OKC hat die Turnover in der Postseason bemerkenswert reduziert (von 16,5 auf 11,3) und das hängt eben in erster Linie mit Westbrook zusammen. Er ist viel disziplinierter geworden, trifft viel bessere Entscheidungen und wirkt in der Tat gereift. Die Thunder sind außerdem ein Team, das nicht so sehr vom Ball Movement lebt, sondern von den Isolation Plays. Ich sehe nicht, wie die Heat-Defense, die gerne und manchmal zu viel spekuliert, OKC da stoppen kann. In den letzten Minuten der Spiele werden Durant und Harden das Ding rocken. Zudem ist der Heimvorteil im 2-3-2-Finals-Format ein noch größeres Plus als sonst. Man kann es auch ganz einfach sagen: Die Thunder sind die bessere Mannschaft. Punkt. Thunder in 6.

Haruka Gruber: So etwas gab es wohl noch nie: Ein Team mit zweieinhalb Superstars erreicht die Finals und ist krasser Außenseiter. Rein rational betrachtet spricht wirklich alles für OKC. Rechnet man die Go-to-Guys gegeneinander auf, kommt ein Remis raus: Durant und LeBron sind ebenbürtig, genauso Westbrook und Wade. Bleibt der Rest: Während Miami neben Bosh mit Chalmers nur einen Spieler von Wert hat und der Rest alt, angeschlagen oder belanglos ist, bieten die Thunder eine Armada auf. Ibaka bewegt sich mittlerweile auf Augenhöhe mit Bosh, in Harden schlummert ein zukünftiger Superstar, Sefolosha verteidigt alles und jeden. Die Bank haut mich von Harden abgesehen zwar nicht komplett vom Hocker, dennoch haben Fisher oder Collison ihre Vorzüge. Das einzige große Fragezeichen: Wie schlägt sich OKC-Center Kendrick Perkins? Er hatte von den Startern in der Spurs-Serie das mit Abstand mieseste Plus/Minus-Rating. Das sagt zwar nicht alles aus, aber wenn die Heat ein Mittel gegen ihn finden und vielleicht Bosh auf die Fünf stellen, um Perkins gezielt zu attackieren, könnte vielleicht was gehen. Aber auch nur vielleicht. Ich sage auch: Thunder in 6.

Philipp Dornhegge: Aus meiner Sicht stand der Meister in dem Moment fest, als es in den Western Conference Finals 2-2 stand. Da war für mich klar, dass wir es mit den zwei eindeutig besten Mannschaften der Liga zu tun haben, die sich wirklich alles gegenseitig abverlangen. Die Miami-Boston-Serie war spannend, aber das Niveau im Westen war so außergewöhnlich, dass es mich schon etwas überraschen würde, wenn Miami zwei Spiele gewinnt. Die Heat leben von der Athletik ihrer beiden Stars, darauf baut das ganze Spiel auf. Aber die Thunder sind insgesamt noch viel athletischer und nehmen Wade und James mit Ibaka und Perkins den Weg zum Korb. Auf der anderen Seite hatte ich den Lernprozess angesprochen, den die Thunder gegen San Antonio durchlaufen haben, was ihre Offense angeht. Boston hat in diesen Playoffs ausgerechnet gegen Miamis hochgelobte Defense richtig solide ausgesehen und gezeigt, dass sie auf jeden Fall zu knacken ist. Oklahoma City wird wenig Probleme haben, Punkte auf das Scoreboard zu bringen. Bei Miami hab ich arge Zweifel. Wer die Spurs ausbremsen kann, der kann auch den Ego-Basketball der Heat stoppen. Thunder in 5.

Martin Kaymer: Es ist wirklich ein tolles Finale. Ich glaube, dass die Miami Heat in packenden sechs Spielen gegen OKC gewinnen werden. Die beiden Mannschaften werden sich nichts schenken. Ich glaube aber nicht, dass Wade und James noch einmal ein Finale abgeben werden. Ansonsten geben sich die beiden Teams meiner Meinung nach nicht viel. Es werden auf jeden Fall spannende und ansehnliche Finals mit vielen Highlights. Ich springe in der Runde hier aus der Reihe und sage: Heat in 6.

These 1: Der MVP der Thunder heißt James Harden

These 2: Egal wie die Finals ausgehen: LeBron James hat sich rehabilitiert

These 3: Shane Battier wird in den Finals der X-Faktor

These 5: Sollte Dallas weder Dwight Howard noch Deron Williams bekommen, sollte Dirk Nowitzki wechseln/einen Trade fordern

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